Serien-Review: Vikings, Staffel 5, Episode 13

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Serien-Review

Vikings: Ivar macht sich zum Gott

Vikings, Staffel 5, Episode 13: Dank der guten Entwicklung der Charaktere ist die Erfolgsserie immer noch sehenswert, aber Unstimmigkeiten häufen sich.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

12/13/2018, 09:51 PM

"Vikings" ist immer noch eine sehenswerte TV-Serie, wohl vor allem aufgrund der Vertrautheit mit den Charakteren. Die Söhne von Ragnar Lodbrok wurden seit der vierten Staffel hervorragend eingeführt. Davon profitiert die Serie nun. Aber immer öfter ersetzt skeptisches Augenrollen die aus Überraschung nach unten geklappte Kinnlade. Immer öfter sind die Entwicklungen und Wendungen in der Serie eher unglaubwürdig als atemberaubend. Trotzdem schaut man die Serie noch gern. Trotzdem ist man am Schicksal der Charaktere noch interessiert, wir zumindest. In der Episode "Das Schwert Gottes" (Originaltitel: "A new God") kommt einiges in Bewegung, in England wie auch in Kattegat. Nur bei Floki in Island tut sich nach wie vor nicht viel.

 

Achtung: SPOILER am Horizont! Wer die neue Folge von "Vikings" noch nicht gesehen hat, sollte hier schleunigst umkehren.

 

In Island nicht viel Neues

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Serien-Review: Vikings, Staffel 5, Episode 13

Beginnen wir diesmal in Island: Nachdem Floki das letzte Mal dank der Stimme von Eyvinds Sohn Helgi knapp am Märtyrertod vorbeigeschrammt ist, appelliert er noch einmal an Kjetill und Eyvind. Sie sollen ihre blutige Familienfehde beenden. Und siehe da: Die beiden Streithähne willigen ein. Das überrascht vor allem beim bisher unversöhnlichen Eyvind.

Doch dann verschwindet Thorunn, die schwangere Frau von Helgi. Könnte Eyvind dahinter stecken? Sein Sohn hat sich in der letzten Folge auf die Seite seiner Frau und seines ungeborenen Kindes geschlagen und gegen den Vater gestimmt. Noch dazu ist Thorunn die Tochter von Kjetills. Abgesehen davon, dass es höchst unrealistisch erscheint, dass die Kinder einer verfeindeten Familie verheiratet sind, lässt das Verschwinden von Thorunn Zweifel am Frieden in Flokis Gemeinde aufkommen.

 

König Alfred in Bedrängnis

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Wesentlich mehr Bewegung kommt in den Handlungsstrang in England. Heahmund hat zuletzt Cuthred, seinen Nachfolger als Bischof von Sherborne, getötet. Gegenüber König Alfred behauptet er, die Verschwörung gegen den König sei der Grund dafür. Doch tatsächlich drohte Cuthred, die Affäre mit der Heidin Lagertha dem König zu melden (und damit auch öffentlich bekannt zu machen).

Die weitere Handlung erscheint gerade deshalb wenig plausibel: Gegen den Widerstand seines Bruders, Prinz Aethelred, und den Protest seines Hofes setzt Alfred den Mörder Heahmund wieder als Bischof ein. Das hindert diesen aber nicht daran, weiter mit Lagertha in die Kiste zu hüpfen – und zwar offenbar am Hofe des Königs. Ungeachtet seines eigenen angeschlagenen Rufes und der prekären Lage des Königs. Wie sollte das unbemerkt bleiben? Hier wird die Glaubwürdigkeit der Handlung von Serien-Schöpfer und Autor Michael Hirst erneut ziemlich überstrapaziert.

Serien-Review: Vikings, Staffel 5, Episode 13

Da ist die Taufe von Ubbe und Torvi schon wesentlich nachvollziehbarer. Auch dass sich Prinz Aethelred als Mitverschwörer gegen seinen Bruder, den König, herausstellt, überrascht nicht wirklich. Interessant ist auch das Auftauchen von Magnus, dem Sohn von Ragnar und der ehemaligen Königin von Mercia, Kwenthrith. Er versucht seinen Halbbruder Björn gegen König Alfred aufzustacheln.

Im noch immer von den Wikingern besetzten York trifft inzwischen König Harald ein und übernimmt dort das Kommando. Er will Wessex angreifen und dann nach Kattegat zurückkehren, um Ivar zu stürzen. Der von Ivar eingesetzte Kommandant von York ist zunächst "not amused", schlägt sich dann aber doch auf Haralds Seite. Doch das scheint uns zu einfach. Eine intrigante Wendung würde uns in York daher nicht wirklich überraschen.

 

Ivar macht sich zum Gott

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In Kattegat herrscht eine ziemlich miese Stimmung seit Ivar auf dem Thron sitzt. Nachdem König Harald endlich die Reise nach England angetreten hat, ist nur noch Hvitserk ein Dorn im Fleisch seines größenwahnsinnigen Bruders. Die Ermordung von Magrethe hat zwischen den Brüdern Zwietracht gesät. Es stellt sich aber die Frage, ob es wirklich Ivar war oder ob inzwischen seine Frau Freydis die Fäden zieht.

Nach der öffentlichen Verkündung ihrer Schwangerschaft durch Ivar lässt sie auch den echten Vater ihres Kindes verschwinden. Und sie ist es wohl auch, die hinter dem bösartigen Plan steckt, Ivar zum Gott zu erheben – und im Zuge der Zeremonie seinen Bruder Hvitserk als einzig würdiges Menschenopfer einzuplanen.

Ivar wurde in "Vikings" sehr ausführlich als der größenwahnsinnige und unberechenbare Nachfolger von Ragnar aufgebaut. Die Überzeichnung von Ivar nimmt aber inzwischen obskure Ausmaße an. Denn Menschenopfer waren in "Vikings" bisher immer freiwillige Opfer. Im Finale der Episode scheint Hvitserk jedoch zum Schafott geführt zu werden. Das ist bei seinem Ansehen als Sohn Ragnars nicht nachvollziehbar. Die Herrschaft von Ivar in Kattegat wirkt wie eine Schreckensherrschaft. Auch die visuelle Darstellung der Zeremonie von Ivars Gottwerdung in Kattegat weckt stellenweise eher Assoziationen mit Afrika als mit Nordmännern. Der Mythos um Ivar wird – nicht zum ersten Mal – völlig überzogen dargestellt.

 

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