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Serien-Review

Star Trek Discovery: Auf der Suche nach Spock

Serien-Review: Die erste Episode "Brother" ist ein vielversprechender Start in die zweite Staffel.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

01/21/2019, 11:06 AM

"Star Trek: Discovery" ist zurück und wir haben uns gleich auf die erste Episode "Brother" gestürzt. Die Handlung setzt genau da fort, wo wir am Ende der ersten Staffel ausgestiegen sind: Nachdem der Krieg mit den Klingonen in Windeseile beendet wurde, empfängt die USS Discovery auf dem Weg nach Vulkan den Notruf eines Föderationsraumschiffes. Es ist die USS Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike. Hier kann der Episoden-Review der letzten Folge noch einmal nachgelesen werden: Michael Burnham wird zur Übermutter der Föderation.

Unser Resümee der ersten Staffel war ja nicht so prickelnd. Abgesehen davon, dass sich die neue "Star Trek"-Serie einfach zu sehr auf eine Person, nämlich Michael Burnham, konzentriert hat, war auch die erzählte Geschichte ein konfuser Zickzack-Kurs. Vor allem wollte kein echtes "Star Trek"-Feeling aufkommen. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine "Star Trek"-Serie erst nach der ersten Staffel richtig durchstartet. Man denke nur an "Deep Space Nine", das eigentlich erst ab der vierten Staffel richtig gut wurde.

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Zum Glück wurden beide Handlungsstränge aus der ersten Staffel (Krieg mit den Klingonen, Spiegeluniversum) abgeschlossen. In der ersten Folge der zweiten Staffel kommen alte Bekannte und neue Gesichter an Bord der USS Discovery. Aber es wird auch ein neuer staffelübergreifender Handlungsbogen aufgesetzt, der zunächst ein wenig an "Die Suche nach Mr. Spock" erinnert. Aufgrund dieser Suche erfahren wir auch spannende Details über die belastete Beziehung zwischen Spock und seiner Adoptivschwester Michael Burnham. Zugleich wird aber auch das große Thema Wissenschaft vs. Spiritualität bzw. Emotion vs. Rationalität abgehandelt. Die zweite Staffel verspricht also durchaus spannend zu werden, auch im Sinne von mehr "Star Trek"-Feeling.

 

Aber zunächst: SPOILER-ALARM! Wer die Episode "Brother" der zweiten Staffel von "Star Trek: Discovery" noch nicht gesehen hat, sollte an dieser Stelle unverzüglich die Schilde hochfahren.

 

Nach einem Rückblick auf das erste Zusammentreffen von Burnham und Spock in ihrer Kindheit, schließt die Episode "Brother" direkt an der ersten Staffel an: Captain Christopher Pike kommt gemeinsam mit seiner Ingenieurin und seinem Wissenschaftsoffizier auf die Discovery. Da der junge Mr. Spock auf der Enterprise unter Captain Pike als Wissenschaftsoffizier dient, erwartet Burnham ein Wiedersehen. Sie hat ebenso wie ihr Vater Sarek, der auch an Bord ist (die Discovery war am Weg nach Vulkan), schon seit Jahren nicht mit Spock gesprochen. Sogar Saru wittert die Anspannung von Burnham. Ihr Verhältnis mit ihrem Adoptivbruder Spock ist schwer belastet.

Doch im Transporterraum materialisiert dann nicht Spock, sondern ein anderer Wissenschaftsoffizier in blauem Oberteil. Die Uniformen auf Enterprise sind ganz in alter Tradition wesentlich bunter als die Uniformen auf der Discovery. Wir erfahren, dass es sich dabei um die neuen Sternenflotten-Uniformen handelt. Captain Pike fällt gleich mit der Tür ins Haus und verkündet dem verunsicherten Saru, dass er das Kommando auf der Discovery übernimmt. Sternenflotten-Vorschrift 19, Absatz C. Sorry, Saru.

Die USS Enterprise war nämlich auf dem Weg zu einem mysteriösen Signal, das wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Doch das Flaggschiff der Sternenflotte wurde durch ein, ebenso unerklärliches, multiples Systemversagen am Weiterflug gehindert. Insgesamt sind in der ganzen Galaxis sieben solcher Signale aufgetaucht und alle bis auf eines wieder verschwunden. Captain Pike hat den Auftrag diese unerklärlichen Phänomene zu untersuchen, denen die Sternenflotte offenbar höchste Priorität einräumt. Daher bekommt er das Kommando über die Discovery.

Serienstarts von Dezember bis Februar 2019

Pike, ein Captain der alten Schule

Anson Mount als Captain Pike ist ein absoluter Gewinn für die Serie. Denn er ist ein Captain der alten Schule, äußerlich ebenso wie charakterlich. Er gewinnt sofort die Herzen der Crew und des Publikums. Endlich kommt echtes "Star Trek"-Feeling auf der Brücke auf. Bevor er in die neue Mission startet, stellt sich ihm jedes Mitglied der Brücken-Crew vor. Dann geht es los. Das erste Signal liegt inmitten eines Asteroidenfeldes, das sich als gefährlicher als gedacht herausstellt. Und dort erwartet die Discovery eine weitere Überraschung: Das Signal ist verschwunden, aber auf dem rasch zerbröckelnden Asteroiden befindet sich ein abgestürztes Föderationsraumschiff. Es ist die USS Hiawatha, im Krieg mit den Klingonen vor 10 Monaten als zerstört gemeldet. Natürlich beginnt sofort eine halsbrecherische Rettungsaktion. Burnham, Pike und die beiden Offiziere, die mit ihm von der Enterprise gekommen sind, fliegen mit Landepods zum Asteroiden. In guter Abwandlung einer alten Trekkie-Tradition geht dabei gleich der hochnäsige Wissenschaftsoffizier drauf.

Ein neuer Scottie?

Am Asteroiden angekommen lernen wir die beachtlichen Fähigkeiten und das lose Mundwerk der Chef-Ingenieurin der USS Hiawatha kennen. Jet Reno hat den Absturz der Hiawatha als einzige heil überstanden. Die überlebenden Crew-Mitglieder hat sie über mehrere Monate mit ihren Erfindungen am Leben gehalten. Ganz eindeutig ist sie als neuer Scottie angelegt. Die Evakuierung der Crew gelingt, allerdings bleibt Burnham auf dem kollabierenden Asteroiden zurück. Sie wird verletzt und halluziniert. Bevor sie in letzter Sekunde von Pike gerettet wird, sieht sie eine schemenhafte Figur, die wie ein roter Engel aussieht.

Tilly

Ensign Tilly hat entdeckt, dass der Asteroid eine ungewöhnlich hohe Energiedichte aufweist. In der Nähe erhöht sich die Aktivität des Sporenantriebs. Daher vermutet Tilly, dass es sich dabei um dunkle Materie handelt. Sie fängt daher ein Stück des Asteroiden ein. Einmal mehr erweist sich Tilly dabei als der neue Wesley Crusher, aber nerdig und sympathisch. Obwohl noch in Ausbildung, löst sie nebenbei sämtliche Probleme an Bord, die nicht Burnham vorher schon geknackt hat. Allerdings sorgt sie auch für die besten gefühlsduseligen Momente: Zum Beispiel wenn sie Wissenschaftsoffizier Paul Stamets sagt, dass sie nicht will, dass er geht. Stamets hat sich nämlich versetzten lassen, weil er auf der Discovery zu sehr an seinen ermordeten Lebenspartner Dr. Hugh Culber erinnert wird.

Spock und Burnham

Nach der Rettungsaktion geht es wieder zurück zur Enterprise. Dort erfährt Burnham von Pike, dass Spock gar nicht an Bord ist. Er hat sich in eine psychiatrische Anstalt einweisen lassen. Burnham will sich unbedingt sein Quartier auf der Enterprise anschauen. Dort entdeckt sie eine Botschaft von Spock. Dadurch wird klar, dass Spock die sieben mysteriösen Signale vorhergesehen hat. Sie stammen aus Albträumen aus seiner Kindheit. Da er ihr Erscheinen nicht logisch erklären konnte, bat er Pike um eine Auszeit und begab sich in psychiatrische Behandlung. Doch der rote Engel, den Burnham auf dem Asteroiden für eine Halluzination gehalten hat, kommt auch in Spocks Vision vor.

Damit beginnt eine spannende Suche nach Spock und eine Jagd nach den Ursprüngen der geheimnisvollen Signale. Für diese Mission bleibt Captain Pike weiterhin als Captain auf der USS Discovery. Aber es wird auch angedeutet, dass es in der Kindheit von Burnham und Spock einen Vorfall gab, der ihr Verhältnis schwer belastet hat. Ein Vorfall, von dem nicht einmal ihr Vater Sarek weiß.

Visuell war "Star Trek: Discovery" schon in der ersten Staffel eine Augenweide und ist es auch weiterhin. Mit diesem Auftakt der zweiten Staffel startet die Science-Fiction-Serie aber auch erzählerisch in ein vielversprechendes neues Abenteuer.

 

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