Nicolas Mahler

Film

Min.65

Als Comic-Zeichner hat sich Nicolas Mahler mit minimalistischem Stil und absurdem Humor sowohl Weltruhm als auch eine ihn grenzenlos verehrende Fan-Community erarbeitet. Wenn er die statischen in (sparsam) bewegte Bilder umsetzt, bleibt Mahler seinem reduzierten Stil treu - und gastiert seit einigen Jahren regelmäßig nicht mehr nur auf Comic-Salons, sondern auch auf Kurz- und Animationsfilmfestivals. VIS lud den Wiener Künstler ein, seinen 35 Minuten an eigenem animierten Werk inspirierende und geschätzte Filme von Kollegen beizustellen.

Gesamtfilmlänge: 65 min

FILMPROGRAMM

Flaschko, der Mann in der Heizdecke, Österreich 2002,
10 min (6 Episoden)
Der Park, Österreich 2005, 5 min
Bad Job, Österreich 2006, 5 min
Planet Kratochvil, Österreich 2007, 8 min
Mystery Music, Österreich 2009, 5 min

Sowie weitere, vom Künstler ausgewählte Filme, unter anderem:

Good Song (Blur), UK 2003, 3 min, Regie: David Shrigley
The Hidden People, Kanada 2008, 4 min, Regie: Graham
Annable
Dots, Kanada 1940, 3 min, Regie: Norman McLaren


Nicolas Mahler - Comic Avantgardist

"The magic in Nicolas Mahler's work does not exist in its impeccable writing, or in its elegant drawings, but in the strange alchemy between the two."
-- Lewis Trondheim



Nicolas Mahler ist ein international überaus erfolgreicher Künstler in einem Bereich, der in Österreich immer noch zu wenig ernst genommen wird: er ist Comiczeichner.

Zahlreiche internationale Publikationen belegen die große Anerkennung, die Mahler außerhalb von Österreich genießt, von seinen bislang insgesamt 25 Publikationen erscheinen Werke in Österreich, Schweiz, Deutschland, Tschechien, Polen, USA, Kanada, Frankreich, Norwegen und Spanien. Auch die Anzahl der internationalen Auszeichnungen lässt sich durchaus sehen. Bereits dreimal in Folge erhielt er den "Max & Moritz"-Preis des internationalen Comic Salons Erlangen, der als die wichtigste Auszeichnung für Comics im deutschsprachigen Raum gilt; 2010 als "Bester deutschsprachiger Comic-Künstler".

Mahlers gezeichnete Geschichten, Situationen und Zustände bestechen durch seinen unverwechselbaren radikal minimalistischen Zeichenstil, durch die mit oftmals von lakonischem Humor getragenen und präzise gesetzten Kombinationen aus Text und Bild und schließlich durch Mahlers ganz eigene Haltung der Welt und dem Mensch gegenüber, die zwischen (gesellschafts-)kritischer Analyse und einer Art existenzialistischen Verzweiflung pendelt. So spricht etwa Christian Gasser von Mahlers "scharfem Blick für die Erbärmlichkeit und die Absurdität der menschlichen Existenz".

Wenden wir uns Mahlers Animationsfilmen zu. Mit Flaschko - der Mann in der Heizdecke (2002) beginnt Mahler die Expansion seiner Comics in den Bereich der "time-based art forms", und wären die Statistiken der Filmabteilung des BM:UKK nicht so speziell für eine eher engstirnige Konzeption von "innovative films" als einzig förderwürdige Kategorie ausgelegt, so müsste diese Trickfilmserie als eine der international am besten besuchten österreichischen Filmproduktionen gelistet sein: 70 internationale Festivals zeigten die Serie und über 60.000 Besucher im regulären Kino-Betrieb in Deutschland, der Schweiz und Österreich hatten dank der Kurzfilmagentur Hamburg Gelegenheit, sich an Flaschko als Vorfilm im Kino zu erfreuen. Seit acht Jahren wird der Film regelmäßig, vor allem in Deutschland und das mit sogar steigender Tendenz, gebucht.

Nach Flaschko hat Mahler weitere seiner Comics filmisch umgesetzt, und wie bereits bei Flaschko experimentiert er dabei detailbesessen mit den für ihn neuen Gestaltungmöglichkeiten der zeitlichen Kunst. Besonders aufmerksam und ähnlich minimalistisch wie bei seinen Zeichnungen konzentriert er sich auch auf die Gestaltung der akustischen Ebene, verwendet seltsam ausgefallene Soundtracks (Bad Job - 2006, Planet Kratochvil - 2008), inszeniert gekonnt kommentierende Sprecherstimmen (Der Park - 2005, Planet Kratochvil - 2008) oder geht in Mystery Music (2009) eine Kooperation mit dem experimentellen Musiker / Komponisten Ulrich Troyer ein, durch dessen Mitwirkung der Film auch zu einem leicht ironischen Kommentar gängiger Klischees in zeitgenössischer elektronischer audio-visueller Kunst wird. Allen filmischen Arbeiten Mahlers ist jedenfalls gemeinsam, dass er bemüht ist, die Grenzen der Rezeptionsgewohnheiten zu erweitern, was ihn fraglos zum "Avantgardisten des animierten Comics" macht.

Text: Thomas Renoldner

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