Oktober (Zehn Tage, die die Welt erschütterten)
Oktyabr - Desyat dney kotorye potryasli mir
UdSSR, 1928
Min.104
Hunger leidende Menschen, eine von einer Brücke hängende Pferdeleiche und ein wehrloser Bolschewik, der von bürgerlichen Frauen brutal gelyncht wird: Mit zum Teil sehr drastischen Bildern zeigten die sowjetischen Filmemacher Sergei Eisenstein und Grigori Aleksandrov anlässlich des 10. Jahrestags jene Ereignisse, die 1917 zur Oktoberrevolution geführt haben, beginnend mit dem Sturz der Zarenherrschaft bis hin zum Sturm auf den Winterpalast. Ungewöhnliche Kameraeinstellungen, raffinierte Schnitte sowie Eisensteins spezielle Montagetechnik kombiniert mit mitreißender Musik und aufwändig und historisch detailgetreu nachgestellten Szenen machen den im dokumentarischen Stil eines Augenzeugenberichts gedrehten Propagandafilm zu einem ästhetischen Meisterwerk. Von Psychologie haben die sowjetischen Regisseure mit Sicherheit ebenfalls schon sehr viel verstanden: So werden etwa durch die Aneinanderreihung nicht zusammengehörender Objekte beim Zuschauer immer wieder ganz bestimmte Assoziationen hervorgerufen. Wenn Aleksandr Kerensky, der Anführer der Übergangsregierung, etwa mit einem mechanischen Pfau verglichen und in napoleonischer Pose gezeigt wird, dann wusste das Publikum, was es von den ehemaligen Staatseliten zu halten hatte – nämlich gar nichts.
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Schauspieler: N. Popow, Boris Livanow, V. Nikandrow, Einwohner von Leningrad
Regie: S. M. Eisenstein
Autor: S. M. Eisenstein