Filmkritik: Peppermint - Angel of Vengeance

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Filmkritik

"Peppermint": Racheengel im Superhelden-Style

Jennifer Garner rächt im Actionfilm von "Taken"-Regisseur Pierre Morel den Mord an ihrer Familie.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

11/23/2018, 09:30 AM

Aus dem Originaltitel "Peppermint" lassen sich kaum Rückschlüsse auf die Handlung des neuen Films mit Jennifer Garner ableiten. Der deutsche Verleih hat zur Klärung des Genres den – wohl vom Kinoposter inspirierten – Untertitel "Angel of Vengeance" beigesteuert. Damit dürfte zumindest allen, die des Englischen mächtig sind, klar sein: In "Peppermint" geht es um Rache!

Das Genre der Rachefilme (oder Revenge Movies) hat eine lange Tradition: "Ein Mann sieht rot" machte Charles Bronson im Jahr 1974 zum Inbegriff des Genres. Im Mittelpunkt steht immer die mehr oder weniger gewalttätige Selbstjustiz des Protagonisten. Der Klassiker "Death Wish" wurde heuer bereits mit Bruce Willis in der Bronson-Rolle neuverfilmt. Nun folgt mit "Peppermint" die Variante mit Jennifer Garner als weiblicher Racheengel.

 

Racheengel nach bewährtem Muster

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Im Film gibt es auch nur einen einzigen Bezug zum Titel "Peppermint": Pfefferminz war die liebste Eis-Sorte von Carly (Cailey Fleming), der kleinen Tochter von Riley North (Garner). Diese Sorte hat Carly auch gegessen, kurz bevor sie gemeinsam mit ihrem Vater Chris (Jeff Hephner) im Kugelhagel eines Todeskommandos des Drogenbosses Diego Garcia (Juan Pablo Raba) starb. Riley muss den Tod ihrer Familie mitansehen und wacht verletzt im Krankenhaus auf. Die drei Todesschützen sind bereits ausgeforscht. Riley muss sie nur noch identifizieren. Das tut sie auch. Aber die drei Männer werden trotzdem freigesprochen. Kein Wunder, dass die Mutter im Gerichtssaal ausrastet. Verkehrte Welt. Nun wird sie in Handschellen gelegt. Doch sie kann fliehen und taucht unter.

Der Film beginnt fünf Jahre später. Am Jahrestag des Mordes an ihren Lieben taucht Riley North als Racheengel wieder auf – mit Killer-Skills, die sich beinahe mit jenen von Beatrix Kiddo messen lassen.

 

Selbstjustiz im Superhelden-Style

Filmkritik: Peppermint - Angel of Vengeance

Regisseur Pierre Morel hat schon bei "96 Hours" mit Liam Neeson seine Erfahrungen mit Rache-Action gesammelt. "Peppermint" setzt der ehemalige Kameramann ebenso routiniert als temporeichen Actionfilm um. Mit Jennifer Garner hat er auch eine gute Besetzung gefunden. Sie spielt die durchschnittliche Working-Class-Mutter ebenso überzeugend wie die nach Rache dürstende Action-Heldin. Wobei Heldin hier das entscheidende Stichwort ist! Im Armenviertel von  Los Angeles, wo Riley in einem Van lebt, wird sie auf Graffitis als Heldin gefeiert. Ihre direkte und offenbar höchst effiziente Art der Verbrechensbekämpfung hat dafür gesorgt, dass die Kriminalität dort rapide abgenommen hat. Riley North könnte auch Bruce Wayne (aka Batman) oder – noch besser – Frank Castle (aka Punisher) heißen. Sie sorgt zwar ohne Maske und Kostüm für Gerechtigkeit, aber "Peppermint" könnte ohne Probleme auch als Superhelden-Film durchgehen.

Wer mit dieser Erwartung ins Kino geht, wird nicht enttäuscht werden: "Peppermint – Angel of Vengeance" ist ein spannender, teilweise sogar bewegender Actionfilm, der bewährte Genremuster gekonnt umsetzt und dennoch am Schluss noch ein paar Überraschungen bereithält.

 

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