Filmkritiken

REHABILITATION DER SCHNECKE

05/15/2013, 10:00 PM

Wir melden uns mit der Filmkritik diesmal aus dem innersten Grüngürtel. Rechtzeitig zur Gartensaison gibt es hier und heute nämlich einen Nacktschneckentext:

Wegschnecke, Ackerschnecke, Arten und Unarten gibt es viele. Aber so langsam können sie gar nicht vor sich hinschleimen: Nähern sie sich dem grünen Salat, wird der Mensch schnell zum Mörder.

Wie gut daher, dass es diesen Film gibt, der Nacktschnecken (vor allem sprechende) endlich aus ihrem Schattendasein holt: Witziger als in diesem Animationsabenteuer werden sie wohl nie mehr sein. Mub & Grub dürfen nämlich in „Epic“ heldenhafte Gralshüter einer magische Blüte sein und diese mit ihrem Schleim dauerbefeuchten. Bei Vollmond zur Sommersonnenwende muss diese aufblühen, sonst stirbt der ganze gute, grüne Wald.

Die schwarzen Mächte, angeführt von der Stimme des zweifachen Oscar-Gewinners Christoph Waltz (der seinen Bösewaldwicht im Englischen wie im Deutschen näselt) will dies natürlich verhindern, die Blüte an sich bringen und überall Fäulnis und Tod verbreiten.

Als „Avatar“ für Kinder ist dieser neue Animationsfilm der „Ice Age“- und „ Rio“-Macher promoted. Und ja, für einen Film über das ökologische Gleichgewicht ist er wirklich sehr unterhaltsam. Ideen aus „Gullivers Reisen“ und „Die Borgers“ stecken darin. Steht doch der großen Menschenwelt („Die Stampfer“) im Wald eine Welt der Winzlinge („Leafman“) gegenüber.

Der Anfang des grünen Spektakels muss auch gleich drei Ebenen verweben und ist daher prompt etwas sprunghaft geraten: Die Menschenwelt (verrückter Wissenschaftler, der als einziger seit Jahren an die Existenz der Waldwinzlinge glaubt) wird von seiner Teenager-Tochter besucht. Während die Leafmen mittels Blüte eine neue Blumen-Prinzessin küren müssen (Ebene 2) und die Bösen dies verhindern und alles Grün vernichten wollen (Ebene 3).

Die Botschaft ist tatsächlich klar wie „Avatar“: Man muss auch für fremde Welten Verantwortung übernehmen, solidarisch sein, Natur und Wald beschützen und an Dinge glauben, auch wenn man sie nicht sieht.

Und ja: „Ice Age“ war gut. „Rio“ war gut. Wie gut muss erst „Epic“ sein? „Voll der Hammer“ – wie eines der kleinen Blumenmädchen einmal sagt – ist er nicht: aber charmant (mit einem großartigen dreibeinigen Mops als heimlichem Star) und nicht unwitzig. Auch wenn das Grün, das hier so grünt, vielleicht allzu giftgrün geraten ist.

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