Samba

A, 1966

Film

Es dauert circa zwanzig Minuten, bis Helmut Qualtinger in SAMBA den Raum der Aktion (es handelt sich um ein Hotelfoyer) zum ersten Mal betritt. Er spielt die Rolle eines brasilianischen Polizeikommandanten und er spielt sie so, dass der Figur von Anfang an eine innere Kohärenz verliehen wird, die nicht nur die Intervalle zwischen ihren weiteren Auftritten überbrückt, sondern es auch ermöglicht, dass der Wandel in der Weltanschauung, der praktisch jeden Auftritt begleitet, als eigentliche Weltanschauung transparent wird - und zwar noch bevor ein einziger Wandel erfahrbar geworden wäre. Der Opportunist, der in den Verkörperungen Qualtingers spätestens nach DER HERR KARL zum Klischee geronnen war, wird hier als ambivalente Figur angelegt, dem Titel entsprechend als Figur des Tanzes ebenso wie als tänzerische Figur.

Das beginnt bei der Sprache (Qualtinger spricht mit hessischem Akzent, was damit begründet wird, dass die dargestellte Figur dem Einwanderermilieu entstammt) und endet bei den Bewegungen, mit denen Qualtinger den Raum durchmisst, bei der Art und Weise, wie er auf die Mitspieler zugeht, sich von ihnen abwendet, sie umkreist. Das Leben ist ihm Spiel, nicht weniger als seine Funktion als Polizeikommandant: Dem Drama der Emigrantenschicksale, die SAMBA - bezogen auf den Zeitraum zwischen 1941 und 1943 - entfaltet, setzt Qualtingers Polizeikommandant einen Unernst entgegen, der von Willkür nur schwer zu unterscheiden ist und wohl als direkte Charakterisierung brasilianischer Machtverhältnisse gelten darf. (Vrääth Öhner)


Länge: 122 Minuten

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