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Filmkritik

"Sausage Party": Das geheime Sexleben unserer Lebensmittel

Dieses Werk zählt zu den verrücktesten Animationsfilmen, die jemals produziert wurden, ist aber eindeutig nicht kindertauglich.

10/05/2016, 08:26 AM

Essen ist eine sexuell aufgeladene Tätigkeit und kann uns starke Lustgefühle verschaffen. Doch wie es so geht: es gibt Gewinner und Verlierer und des einen Freud ist des andern Leid. Denken wir bitte an die armen Lebensmittel! Unschuldiges Gemüse wird in der Blüte seiner Jugend von unerbittlichen Menschenzähnen zermalmt, in Brotlaibe bohren sich riesige Messer, und Würstel landen im kochenden Wasser, bis ihnen die Haut wegplatzt.

Ein Film mit gefährlichen Nachwirkungen

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Über diese schreckliche Thematik haben sich Seth Rogen und ein paar andere Freunde brachialer Komik einen Computeranimationsfilm ausgedacht, der verständlicherweise als erstes amerikanisches Werk dieses Genres mit einem R-Rating versehen wurde. Für Kinder ist diese Party nämlich definitiv nicht geeignet, denn die Kleinen könnten schwere Essens- + Verhaltensstörungen davontragen, wenn sie ein Massaker an Babykarotten mitansehen müssen oder vorgeführt bekommen, wie Nahrungsmittel Gruppensex treiben (Essen kann eben nicht nur für die Konsumenten erotisch sein); aber selbst Erwachsene haben danach vermutlich schwere Bedenken, jemals wieder auch nur einem Spargel den Kopf abzubeißen.

Einkaufstempel mit Menschengöttern

Hauptschauplatz des Geschehens ist ein Supermarkt, in dem die Esswaren und alle anderen Konsumgüter ein für Menschen unsichtbares Eigenleben führen und eine Privatmythologie ausgearbeitet haben. Sie halten die Kunden nämlich für Götter und sobald sie von ihnen aus dem Regal gefischt werden, glauben sie, auserwählt zu sein, ins Paradies einzugehen, das sich außerhalb des Einkaufstempels befinden soll. Ein Glas voll Honigsenf, das wieder zurückgebracht wurde, enthüllt aber die furchtbare Wahrheit, obwohl ihm keiner glauben will. Doch bald werden unsere kalorienreichen Helden – allen voran ein Hot-Dog-Würstel und seine geliebte Sandwichbraut, die es gar nicht erwarten könne, sich endlich zu vereinigen – mit der grausamen Realität konfrontiert und ein verzweifelter Überlebenskampf beginnt.

Hinter dieser anarchischen Essensapokalypse könnte eigentlich Robert Crumb stecken, denn sie atmet den Geist von Underground-Comics der 60er Jahre und strotzt nur so vor skurrilen (oft auch geschmacklosen und derben) Einfällen. Dieses Werk zählt eindeutig zu den verrücktesten Animationsfilmen, die jemals produziert wurden.

8 von 10 hingemordeten Nahrungsmitteln.

franco schedl

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