Filmkritiken

SCHAFE BEIM SHOPPING

von

Alexandra Seibel
Alexandra Seibel

03/16/2015, 11:00 PM

Shaun, das Schaf, macht gerne Unsinn und ist nicht besonders brav. Das wissen wir bereits aus den unzähligen TV-Episoden, die das legendäre Aardman Animationsstudio aus Bristol in die Kinderzimmer geliefert hat – übrigens auch zur Freude der zugehörigen Erziehungsberechtigten. Denn Aardman steht für geistreich-witzige, Oscar-karätige "Claymotion", also dreidimensionale Knetgummi-Animation, die im mühseligen Stopptrick-Verfahren hergestellt wird. Der wollige Shaun mit den elastischen Beinen und dem schiefen Grinsen trat erstmals in Nick Parks (mit seinem dritten Oscar ausgezeichneten) Kurzfilm "Wallace & Gromit unter Schafen" (1996) auf und ging ab 2007 in (Fernseh-)Serie. Serienerfinder Richard Starzak machte Shaun nun zum Helden eines sehr unterhaltsamen, sprachfreien Kinofilms mit (fast schon zu) ausgefuchster Handlung.

Alles beginnt damit, das Shaun auf seiner heimatlichen Weide eine gewisse Langeweile empfindet und einen freien Tag benötigt. Zu diesem Zweck versetzt er mit seiner Schaf-Clique den Bauern mittels Schäfchenzählen ins Land der Träume. Gerade wollen es sich die Stalltiere vor dem Fernseher gemütlich machen, geschieht es: Die Bremsen des Wohnwagens, in dem der Bauer ratzt, lösen sich, und das Vehikel rast Richtung Stadt. Dort verliert der verdutzte Farmer sein Gedächtnis.

Danach überstürzen sich die Ereignisse: Schafe und Hund Bitzer eilen umgehend nach London und versuchen, den Bauern, der inzwischen Karriere als Star-Frisör macht, an sein Leben als Bauer zu erinnern. Verschärft wird die Lage durch einen Tier-Terminator: Dieser verfolgt die Schafe durch ganz London und zwingt sie, sich als Shopperinnen zu verkleiden. Bitzer irrt mittlerweile durch ein Krankenhaus und gibt sich dort als Chirurg aus.

Zwischen herrlich visuellen Gags und überschäumender Action für Kinder, finden sich auch schlaue, popkulturelle Anspielungen (etwa " Taxi Driver") für Erwachsene.

Was Aardman Animations aber für alle so genüsslich macht, ist der Sinn für das Taktile, das Material, die Wolle, die Knetmasse: Aardman ist spürbar handgemacht.

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