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© Warner Bros.

Filmkritik

"Smallfoot": Ein Yeti fällt vom Himmel

Karey Kirkpatrick („Ab durch die Hecke“) stellt in seiner Animationskomödie den Yeti-Mythos einfach auf den Kopf.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

10/10/2018, 06:36 AM

Gibt es den Bigfoot eigentlich wirklich? Da können wir nicht so sicher sein. Umgekehrt gilt aber dasselbe. Gibt es denn die Menschen? Das können die Bigfoots auch nicht so genau wissen, da sie hoch oben in ihrer Himalaya-Heimat noch keine gesehen haben. Als der junger Yeti Migo dann plötzlich mit einem Wesen konfrontiert wird, das an einem Fallschirm vom Himmel schwebt, muss er sich über dessen kleine Füße wundern. Die Begegnung war nur von kurzer Dauer und die meisten seiner Yeti-Genossen wollen ihm nicht glauben, dass er diesen Smallfoot tatsächlich getroffen hat.

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Blick unter die Wolkendecke

Die Yetis haben zwar keine Bretter vor den Köpfen, aber Steine in Händen, auf denen durch Zeichnungen ihre gesamte Weltsicht festgelegt ist – und die schließt Menschen definitiv aus. Als Lügner wird Migo nun aus der Gemeinschaft verstoßen. Doch dann trifft er auf eine kleine Gruppe von Yetis, die alles hinterfragen und von der Existenz der Smallfoots überzeugt sind. Sie wollen wissen, was unter der schützenden Wolkendecke liegt, die ihren Heimatberg auf allen Seiten umgibt. Ist dort womöglich eine eigene Welt, die nur von Smallfoots bevölkert wird? Um das herauszufinden begibt sich Migo auf eine gefährliche Expedition, die mit einem tiefen Fall beginnt und mit einer ungewöhnlichen Freundschaft endet.

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Menschen- + Yetizungen

Regisseur Karey Kirkpatrick, der für „Ab durch die Hecke“ bereits einen Annie Award gewonnen hat, stellt in seiner Animationskomödie den Yeti-Mythos einfach auf den Kopf und das ergibt eine höchst witzige, aber auch Nachdenken erregende Begegnung zwischen Bigfoot und Mensch. Die Anfangsschwierigkeiten sind beträchtlich, denn bereits bei der Verständigung treten Probleme auf, die zu Missverständnissen führen. Menschensprache klingt in Bigfoots Ohren wie unverständliches Kindergequassel, während die Yeti-Töne für den Menschen eher Raubtiergebrüll gleichen. (Zu den Originalstimmen zählt neben Channing Tatum und Zendaya übrigens auch Danny de Vito.)

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Annäherung trotz Hindernissen

Eine Annäherung mit Hindernissens somit: auf beiden Seiten müssen Vorurteile abgebaut werden und in der Yeti-Kultur sind alt eingewurzelte Verhaltensmuster zu überwinden, was einer jüngeren Generation, die vor allem durch die Tochter des Stammesältesten repräsentiert wird, aber gelingen sollte. Daher wird Smallfoot auch zu einem Lehrstück in Sachen Toleranz und kann ohne weiteres als optimistischer Gegenentwurf zur derzeitigen Trump-Ära gesehen werden.

Den Kindern – der eigentlichen Zielgruppe –  gefallen aber wohl vor allem die flauschig animierten Bigfoots und die vielen Schneeszenen. Noch dazu erhält jeder Charakter mindestens einmal im Film auch Gelegenheit, seine Gefühle in Gesang zu äußern.

4 von 5 Leuchtschnecken

franco schedl

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