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Angelina Jolie über Afghanistan: "Es ist kein Einzelfall"

In einem Interview sprach Schauspielerin Angelina Jolie über die dramatische Lage in Afghanistan.

09/05/2021, 07:54 AM

Angelina Jolie, Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks, sieht die Entwicklungen in Afghanistan als Beispiel für systematisches politisches Versagen. "Afghanistan ist kein Ausrutscher oder Einzelfall, es steht für ein Muster. Es steht für eine jahrzehntelange Vernachlässigung von Menschenrechten", sagte Jolie der "Welt am Sonntag".

"In dem Land offenbart sich sowohl der Mangel an durchdachten menschenrechtsbasierten Interventionen wie auch der Zusammenbruch des internationalen Systems." Die ganze Welt sei heute in einem schlimmeren Zustand als vor 20 Jahren, sagte Jolie: "Wir haben mehr ungelöste Konflikte und Millionen mehr Flüchtlinge."

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Jolie kritisiert Verhandlungen der USA

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten hatte ein US-geführter Militäreinsatz in Afghanistan das Regime der militant-islamistischen Taliban gestürzt. Parallel zum Abzug der US-Truppen haben die Taliban jüngst wieder die Macht übernommen.

Jolie sagte, sie glaube zwar nicht, dass eine Regierung in Afghanistan "jetzt einfach die Uhr zurückdrehen und sagen kann, dass von nun an alles wieder so sein wird wie vor 20 Jahren". Aber da könne sie sich auch irren.

Ihre Sorge sei jedenfalls groß: "Ich denke an all die Frauen und Mädchen, die jetzt nicht wissen, ob sie wieder zur Arbeit oder zur Schule gehen können. Und ich denke an die jungen AfghanInnen, die sich Sorgen machen, dass sie ihre Freiheiten verlieren werden."

Kritisch äußerte sich Jolie mit Blick auf die Verhandlungen der USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mit den Taliban in Doha, die im Februar 2020 in einem Abkommen über einen Abzug der internationalen Streitkräfte mündeten.

"Amerika hätte sich niemals an Verhandlungen beteiligen dürfen, bei denen die afghanische Zivilgesellschaft und die afghanischen Frauen fast vollständig ausgeschlossen wurden", sagte sie. "Das ist etwas, das wir niemals tun sollten - die Zukunft eines Landes über die Köpfe seiner Bevölkerung hinweg zu diskutieren."

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