Musiklegende Quincy Jones ist tot: Schöpfer toller Soundtracks

Schwarzweißporträt von Quincy Jones mit Brille und Fliege.
Seine Karriere umspannte rund 70 Jahre und er arbeitete mit den größten Stars zusammen. Auch Filmmusik schuf er.

Am 17. November sollte er den Ehren-Oscar "Academy Honorary Awards" erhalten. Diese Auszeichnung für seine Verdienste im Musikbusiness kann Musiklegende Quincy Jones (1933-2024) leider nicht mehr erleben. Wie sein Pressesprecher Arnold Robinson laut Medienberichten bestätigte, starb der frühere Produzent von Michael Jackson (1958-2009) am 3. November in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles. Der 91-Jährige sei von seiner Familie umgeben gewesen.

Er produzierte "Thriller"

Der Musikproduzent und Komponist hat im Laufe seiner rund 70-jährigen Karriere 28 Grammy-Auszeichnungen erhalten und mit unzähligen Stars wie Frank Sinatra (1915-1998) und Ray Charles (1930-2004) zusammengearbeitet. Er produzierte Michael Jacksons Erfolgsalbum "Thriller", das mit rund 67 Millionen Exemplaren bis heute als das meistverkaufte aller Zeiten gilt. Die Karriere des King of Pop wäre ohne seine Zusammenarbeit mit Jones vermutlich nicht so erfolgreich verlaufen. Das "Time"-Magazin kürte Quincy Jones zu einem der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts. Er war ein wahres Multitalent und hatte als Musiker, Produzent und Komponist einen riesigen Einfluss auf die US-amerikanische Musikbranche.

Großartige Filmmusik

Soundtracks steuerte er für zahlreiche Filme bei: 1985 wurde seine Musik zu Spielbergs "Die Farbe Lila" für einen Oscar nominiert. Insgesamt erhielt er sieben Oscar-Nominierungen, ohne jemals einen zu gewinnen. Zu seinen weiteren Filmkompositionen zählen Werke wie "The Getaway", "In the Heat of the Night",  "The Call Me Mr. Tibbs",  "In Cold Blood", "Austin Powers in Goldmember" und "Get Rich Or Die Tryin'".

Seine Karriere begann Anfang der 1950er-Jahre als Trompeter der Hamptons Band. Wenige Jahre später zog er nach Paris, studierte dort, trat auf und ließ sich von der französischen Musik inspirieren. In Frankreich traf er zum ersten Mal Frank Sinatra, dessen berühmten Song "Fly Me To The Moon" er später produzierte. Auch die Charity-Produktion "We Are The World" gestaltete er, bei der neben Michael Jackson viele weitere Stars wie Diana Ross (80), Bruce Springsteen (75) und Lionel Richie (75) mitsangen. Bis zuletzt war Quincy Jones aktiv und von einer Schaffenskraft getrieben. Auch im hohen Alter wollte er nicht kürzertreten. Er beteiligte sich am fünften Album "Dawn FM" (2022) von The Weeknd (34) und veröffentlichte noch ein Buch "12 Notes On Life and Creativity" mit Tipps zur Selbstentfaltung.

Drei Ehen und sieben Kinder

Auch das Privatleben von Quincy Jones war spannend: Er war dreimal verheiratet und hat sieben Kinder. In den 90er-Jahren war er vier Jahre mit der deutschen Schauspielerin Nastassja Kinski (63) liiert.