Filmkritiken

TERRORKAMPF IN DER ZEITSCHLEIFE

von

Franco Schedl
Franco Schedl

06/08/2011, 10:00 PM

So viele Tode ist vor Jack Gyllenhaal wohl noch kein Schauspieler innerhalb eines einzigen Films gestorben. Seine Figur durchlebt nämlich unzählige Male eine kurze Zeitspanne von acht Minuten, an deren Ende unweigerlich eine Explosion erfolgt, die alle in den Tod reißt. Kaum wurde der unfreiwillige Reisende Colter Stevens mitsamt den anderen Insassen eines Personenzugs pulverisiert, erwacht er auch schon wieder in derselben Situation (noch dazu in einem Körper, der nicht sein eigener ist) und darf sich noch einmal auf den bevorstehenden großen Knall einstellen, vorausgesetzt, es gelingt ihm nicht, die Bombe zu entschärften und den Bombenleger auszuschalten. Wie der ursprüngliche Helikopterpilot allmählich erfährt, ist er Teil des geheimen Regierungsprogramms „Source Code“, bei dem eine neue Möglichkeit der Terrorbekämpfung getestet wird. Allerdings wurde er nur dazu ausersehen, den Attentäter nachträglich zu entlarven, da das einmal Geschehene angeblich nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Zur Seite steht ihm dabei Michelle Monaghan als sympathische Mitreisende und obwohl für Liebe nicht wirklich viel Zeit bleibt, schafft es Colter durch den endlosen Neudurchlauf des Katastrophen-Szenarios, seiner Situation sogar romantische Momente abzugewinnen. Schließlich ist „Source Code“ zu einem Großteil auch die Geschichte einer Beziehung, die unter extremen Bedingungen zustande kommt.

Das klingt zugegebenermaßen wie eine Thriller-Variante von „Und täglich grüße das Murmeltier“, aber während dort alles regelrecht behäbig zuging, weil sich immer ein kompletter Tag wiederholte, legt hier die Handlung ein atemloses Tempo vor: immerhin steht auch viel auf dem Spiel, da angeblich ein weiterer Bombenanschlag geplant ist, der diesmal im Herzen von Chicago wesentlich mehr Menschenleben kosten kann.

Duncan Jones, Sohn von David Bowie, hatte bereits bei seinem vielbeachteten Regiedebüt „Moon“ auf sehr beschränktem Terrain gedreht; daher fand er sich in der Enge eines Zugabteils bestens zurecht und durfte diesmal sogar mit mehr Schauspielern zusammenarbeiten, während sein Sci-Fi-Erstling ein bloßes 1-Mann-Stück blieb. Zur räumlichen gesellt sich nun die zeitliche Enge, da ein 8minütiges Zeitfenster zum Detektiv-Spielen wirklich äußerst knapp bemessen ist.

Im Verlauf des Films enthüllen sich immer mehr Geheimnisse und unser Interesse gilt neben der Lösung des Bomben-Rätsels mindestens in gleicher Weise dem Schicksal des Ex-Piloten, der zwischen seinen Zeitreisen in einem kapselähnlichen Behältnis erwacht und via Monitor aus einer Art Kommandozentrale Befehle von einer uniformierten Frau entgegennimmt. Auch in dieser Angelegenheit beginnen wir allmählich klarer zu sehen und doch hält „Source Code“ bis zuletzt stets neue Überraschungen bereit.

Darum vergebe ich naheliegende 8 Punkte auf meiner 10stelligen Explosionsstärken-Skala.

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