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Filmkritik

"The Rider": Cowboy auf Sinnsuche

In ihrem zweiten semi-dokumentarischen Spielfilm erzählt Regisseurin Chloe Zhao vom tragischen Schicksal eines Rodeo-Reiters.

von Oezguer Anil

09/12/2018, 01:57 PM

Brady Jandreau (Brady Jandreau) lebt mit seinem Vater und seiner Schwester Lilli auf einer Pferdefarm in South Dakota. Vor seinem Reitunfall, bei dem sein Schädel zertrümmert wurde, gehörte er zu den besten Rodeo-Reitern des Landes. Jetzt steckt eine Metallplatte in seinem Kopf. Getrieben von dem Wunsch, wieder in den Sattel zu steigen, ignoriert er seinen physischen Schmerz und setzt alles daran, sein altes Leben wieder zurück zu bekommen.

Biopic

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The Rider“ ist stark an das Leben des Hauptdarstellers Brady Jandreau angelehnt. Es wurde in seinem Haus,  mit seiner Familie und seinen Freunden gedreht. Der gesamte Cast besteht aus Laiendarstellern, weshalb leider einigen Nebenfiguren die Glaubwürdigkeit fehlt, nicht weil sie nicht authentisch genug sind, sondern weil man ihnen die Anspannung vor der Kamera anmerkt. Hauptdarsteller Jandreau hingegen brilliert auf ganzer Ebene. Sowohl emotional als auch physisch verkörpert er sein fiktionales Ich mit Bravour. Zu den beeindruckendesten Szenen im Drama gehören ganz klar jene, in denen Jandreau sein Können als Pferdefarmer unter Beweis stellt.  Auf engstem Raum tänzelt er mit Wildpferden umher und macht sie sich gefügig, dabei entstehen magische Momente, die man sonst nur aus Tierdokus kennt.

Eindimensional

Die Filmcrew bestand nur aus fünf Personen, weshalb es ihnen möglich war, während der Dreharbeiten flexibel zu bleiben und sich auf die Einflüsse aus ihrem Umfeld einzulassen. Jandreau ließ sich während einer Szene sogar ein echtes Tattoo stechen. Trotz dem starken Bezug zur Biografie der Hauptfigur, wirken die meisten Szenen sehr konstruiert. Jede Handlung, die uns etwas über die Gemütszustand der Figur aussagen soll, wird zusätzlich von einer Nebenfigur kommentiert, damit der Zuseher ja keine Information verpasst. Die Regisseurin geht nie ein ernsthaftes Risiko ein und bleibt in ihrer Erzählung stets eindimensional. Die Pferde in der Geschichte müssen als Symbole für das Innenleben der Hauptfigur herhalten und verlieren somit ihre animalische Schönheit. Es gibt keine Nebenhandlung, die uns verschiedene Facetten von Jandreau zeigt, alles ist auf sein Ziel, zurück auf den Sattel zu springen, ausgerichtet. Das lässt das Drama leblos wirken.

Wunderschön

Die Kameraarbeit von Joshua James Richards ist atemberaubend. Der ehemalige NYU-Student hat ein großes Talent im Umgang mit natürlichem Licht. Durch das kompakte Team war es ihm möglich, auf die richtigen Sonnenstände zu warten und somit ein einzigartiges visuelles Erlebnis zu kreieren. Die Begeisterung für Terrence Malick und dessen Kameramann Emmanuele Lubezki, sind hier sowohl der Regisseurin als auch dem Kameramann anzumerken. "The Rider" ist ein visuelles Spektakel, das sein Potential wegen der redundanten Handlung nicht entfalten kann.

6 von 10 Satteln

Özgür Anil

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