Une visite au Louvre

F, D, 2004

Film

Ein mächtiger Entwurf von Straub/Huillet zu Cézanne, basierend auf den posthum veröffentlichten, umstrittenen Konversationen mit dem Maler, die dessen Bewunderer und Kollege Joachim Gasquet überliefert hat.

Min.95

Im Zick-Zack gehen die Filme der Straubs durch die Welt, nach Jahren im Freien tauchen sie ein in die Katakomben des Louvre. Und unternehmen einen Spaziergang mit einem lustigen, streitsüchtigen und wunderbar genauen Cézanne entlang der Bilder seiner Kollegen. Durch das Auge und mit der Sensibilität des Malers gesehen: Es entsteht ein Stück Formengeschichte oder Geschichtsform, spannend und beglückend wie Kino nur sein kann. Der Marmor hat geblutet «Der graue Himmel der Abstraktion wie von Blitzen durchzuckt; das Licht stark genug für alles Filigran der Dinge. () Wie die gelben Nachmittage ihres Glücks uns wohltun! () Und wie uns der maurische Tanz beruhigend zuredet!» Friedrich Nietzsche, «Der Fall Wagner» (über Carmen) «Das Leben! Das Leben! Ich führte nur dieses Wort im Munde. Ich wollte den Louvre verbrennen, ich armer Narr! Man muß durch die Natur zum Louvre kommen, und durch den Louvre zur Natur zurück Aber Zola hat mich trotz allem sehr gut erfaßt in seinem Roman Luvre, erinnern Sie sich vielleicht, wie er da herausschreit: Ach! Das Leben! Das Leben! Es fühlen und es wiedergeben in seiner Wirklichkeit, es um seiner selbst willen lieben, darin die einzig wahre Schönheit sehen, ewig und wechselvoll » Joachim Gasquet, «Cézanne» Sollte Sie plötzlich die ungute Anwandlung ankommen, diesen Film, wie es so schön heißt, «erzählen» zu wollen, so sähe das nach gar nichts aus: Gemälde des Louvre in starren Einstellungen, mit einer Off-Stimme, die sie kommentiert, eingerahmt von zwei Schwenks und interpunktiert von einem Blick auf die Seine, vom Museum aus. Über den Film selbst hätte man damit überhaupt nichts gesagt. Dem Besucher gegenüber, dem es ein leichtes wäre, mit einem ungenierten «Da könnte man ja gleich mit einem Museumsführer in den Louvre gehen» zu kontern, müßte man präzisieren, daß der Führer in diesem Fall Cézanne selbst ist, jener Cézanne jedenfalls, den uns Joachim Gasquet überliefert hat. Aber man geriete auf Abwege, wenn man sich darauf einließe. ... (Jean-Charles Fitoussi)

(Text: Viennale 2004)

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