Serien-Review: Westworld, Staffel 2, Epsiode 6

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Serien-Review

Westworld, Staffel 2, Episode 6: Bernard trifft auf seinen Schöpfer

Serien-Review: Viele kleine Enthüllungen, aber eine schleppend voranschreitende Handlung.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

05/29/2018, 08:46 AM

Jede einzelne Episode von Westworld ist gespickt mit kleinen Enthüllungen über die Welt der Serie. Aber dennoch scheint die Handlung nicht voranzukommen. Zumindest gelingt es der TV-Serie nur bedingt auch die Zuseher mit auf die Reise zu nehmen: Seit sechs Episoden beobachten wir Dolores bei ihrem Rachefeldzug, wissen aber nicht genau, was sie da macht. Wir suchen mit Maeve ihre Tochter und verirren uns dabei in der japanischen ShogunWorld. Wir begleiten den alten William bei seiner Mission, kennen aber auch seine Motive und Ziele nur sehr bruchstückhaft. In der Episode "Phase Space" (dt. "Phasenraum") findet Maeve ihre Tochter, es gibt wieder einiges zum Grübeln und wir treffen einen alten Bekannten wieder.

 

FREEZE ALL MOTOR FUNCTIONS! Wer die Westworld-Episode "Phasenraum" noch nicht gesehen hat und nichts darüber erfahren will, sollte hier nicht weiterlesen. SPOILER-ALARM.

 

Maeve findet ihre Tochter

Serien-Review: Westworld, Staffel 2, Epsiode 6
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Maeve (Thandie Newton) lässt Japan und ihr japanisches Pendant Akane hinter sich und kehrt wieder nach Westworld zurück. Zur Weiterentwicklung der Handlung hat der Ausflug wenig beigetragen, aber in so einem Fall spricht man dann meist von Charaktervertiefung. Maeve, die ursprünglich nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert war, entwickelt sich immer mehr zu einer starken Heldin, während aus der unschuldigen Dolores der ersten Staffel auch eine Anti-Heldin oder sogar ein Bösewicht werden könnte.

Was von ShogunWorld bleibt, sind zwei Filler-Epiosden (immerhin mit blutiger Schwertkampf-Action) und eine japanische Kriegerin im Tross von Maeve. Wieder zurück in Westworld findet Maeve endlich ihr Zuhause und das ihrer Tochter – nur um festzustellen, dass sie als ihre Mutter von einem anderen Host ersetzt wurde. Doch das hindert Maeve nicht, sie wie ihre Tochter zu beschützen als die Indianer der Ghost Nation angreifen. Einer der Indianer sagt zu Maeve: "Komm mit uns. Wir sind für denselben Weg bestimmt." Doch Maeve flieht mit ihrer Tochter.

Einmal mehr stellt sich in dieser Folge die Frage nach der Bedeutung der Ghost Nation. Die Indianer scheinen einen Zweck zu erfüllen. Sind sie Teil von Fords seltsamen Spiel?

 

Dolores nimmt den Zug in Richtung Ausgang

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Der Plan von Dolores (Evan Rachel Wood) bleibt weiterhin im Dunkeln. Die Episode startet mit einer vertrauten Szene: Arnold/ Bernard und Dolores sitzen einander im Gespräch gegenüber. Doch diesmal ist es Dolores, die Arnold testet. Als er nicht die richtigen Antworten gibt, ist sie es diesmal, die "Freeze all motor functions" sagt. Wann diese Szene spielt ist völlig unklar. Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft? Dolores scheint jedenfalls einen Arnold-Host zu testen, ähnlich wie es William zuvor bei James Delos getan hat. War also die Persönlichkeit, die Bernard in dem Labor mit den Drohnen-Hosts erstellt hat, tatsächlich Arnold?

Später sehen wir Dolores wieder in der Gegenwart: Teddy ist nach den Modifikationen von Dolores ein skrupelloser Diener seiner Herrin. Interessant ist, dass Teddy weiß, dass er von Dolores – wie er es nennt – "fixed" (repariert) wurde. Sie macht den Zug startklar und fährt mit ihm an den Rand des Parks. Was ist ihr Ziel? Ist es ein Ausgang oder ist es "Glory", das sie einmal als Waffe bezeichnet hat? Jedenfalls sind die Spezialeinheiten, die Delos inzwischen geschickt hat, um die Daten in Peter Abernathy zu sichern, wenig begeistert von der Richtung, in die Dolores mit dem Zug fährt.

 

Ford ist zurück

Serien-Review: Westworld, Staffel 2, Epsiode 6

Bernard ( Jeffrey Wright) und Elsie (Shannon Woodward) versuchen sich inzwischen an einem Terminal einen Überblick über den Zustand des Westworld-Systems zu verschaffen. Dabei stellt Elsie fest, dass die QA-Teams von Delos mehrfach versucht haben, den Code wieder in Ordnung zu bringen. Doch diese Versuche wurden jedes Mal vom sogenannten Cradle, dem zentralen Nervensystem von Westworld, abgewehrt. Elsie spricht davon als "Hive Mind". Darin sind alle Daten und Persönlichkeiten der Hosts enthalten. Offenbar verhindert das Cradle in Echtzeit und sehr effektiv die Versuche, von außen den Code zurückzusetzen. Elsie meint: "Es ist als ob etwas da drinnen ist und improvisiert." Da von außen nichts zu erkennen ist, geht Bernard direkt ins System. Nach einer schmerzhaften "Gehirnoperation" dort angekommen, trifft er in Sweet Water ein. Im Cradle sind alle Hosts so wie sie ursprünglich bestimmt waren. Bernard sieht Dolores, Teddy und geht schließlich in den Saloon, wo ihn Ford am Klavier begrüßt.

Ford hat also tatsächlich seine Persönlichkeit in das System von Westworld verpflanzt. Wie er es am Ende der ersten Staffel angekündigt hat, ist der Komponist selbst zur Musik geworden. Dann war es also doch die Persönlichkeit von Ford, die Bernard im Labor produziert hat? Wie kommt aber dann Dolores in der Eingangsszene zu einem Arnold-Host?

Vier Episoden bleiben in der zweiten Staffel noch, um die zahlreichen offenen Fragen aufzulösen. Und so viel ist jetzt schon klar: Diese Antworten werden wohl letztlich wieder in neuen Fragen enden.

 

Erwin Schotzger

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