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Filmkritik

"Auf der Suche nach Ingmar Bergman": Huldigung einer Filmikone

Von Filmemachern verehrt und vom Publikum geliebt. Ingmar Bergman hätte heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert.

von Oezguer Anil

07/11/2018, 10:52 AM

Ingmar Bergman gehört zu den bedeutendsten Regisseuren der Filmgeschichte. Anlässlich seines 100. Geburtstags begibt sich die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta auf die Suche nach dem Menschen hinter der Ikone. Von Trotta und Bergman kannten sich persönlich, weshalb die Filmemacherin einen intimeren Einblick in das Schaffen des schwedischen Regisseurs liefern kann als so manch anderer Dokumentarfilmemacher.

Kein Familienmensch

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Sie reist zur Insel Farö auf der Bergman lebte und starb und die berühmte Eröffnungsszene von „Das siebente Siegel“ drehte. Von Trotta spricht sowohl mit bedeutenden Filmemachern wie Ruben Östlund und Olivier Assayas als auch mit den Kindern Bergmans über das Ausnahmetalent. Dabei liefern vor allem die Gespräche mit dem erwachsenen Sohn, der inzwischen selbst Vater ist und im Haus des Regisseurs wohnt, einen tiefen Einblick in die Seele des Filmemachers. Bergman war trotz seiner einfühlsamen Filme kein emotionaler Mensch. Im hohen Alter klagte er noch darüber, dass er seine Schauspieler vermisse, doch als seine Tochter ihm erklärt, wie sehr sie sich freuen würde, wenn er auch einmal sagen könnte, dass er seine Kinder oder Enkelkinder vermisse, antwortet Bergman: „Aber ich vermisse sie nicht.“

Großer Einfluss

Ingmar Bergman gehört zusammen mit Andrei Tarkovsky und Robert Bersson zu einer Gruppe von Filmemachern, die wie keine anderen das zeitgenössische Kino beeinflusst haben. Regisseure wie Lars von Trier, Michael Haneke, Abbas Kiarostami und Nuri Bilge Ceylan zählen sie zu ihren Vorbildern. Lars von Trier erzählte sogar, dass er für ihn eine Art Vaterfigur war und Bergman ihn genauso wie seine eigenen Kinder behandelte: ohne jegliches Interesse. Noch heute sind Bergmans Filme Teil von Lehrplänen auf Filmhochschulen.

Keine Kritik erlaubt

Von Trotta glorifiziert die Arbeit Bergmans und unterscheidet sich im Grundtenor wenig von den dutzenden anderen Dokus über ihn. Auch wenn es von einigen Cinephilen beinahe als Blasphemie gilt, Bergmans Werke zu kritisieren, wäre es spannend gewesen, einige der weniger gelungene Filme des Regisseurs zu beleuchten. Innerhalb von 57 Jahren führte Bergman bei knapp 70 Filmen Regie, bei dieser Dichte an Produktionen entstanden natürlich nicht nur Meisterwerke wie „ Wilde Erdbeeren“ „Die Jungfrauenquelle“ oder „Licht im Winter“, sondern auch weniger beeindruckende Spielfilme. „Auf der Suche nach Ingmar Bergman“ ist vor allem an ein cinephiles Publikum gereichtet, das sich für die Entstehungsgeschichte von Filmklassikern interessiert.

7 von 10 Alpträumen

Özgür Anil

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