9 m2 pour deux (9 Square Meters for Two)

F, 2005

FilmAvantgarde

Min.94

9m2 pour deux ist ein Filmexperiment, das 2002 im Les Baumettes-Gefängnis von Marseille mit zehn Insassen über einen Zeitraum von elf Monaten durchgeführt wurde: Eingesperrt zu zweit in eine Zelle von genau neun Quadratmetern, filmten sich die Gefangenen unter der Leitung eines Filmteams gegenseitig. Die Regisseure machten die Häftlinge, die an diesem filmischen Versuch teilnehmen wollten, mit der Film- und Aufnahmetechnik vertraut, als Drehort wurde mitten im Gefängnis eine einzelne Zelle maßstabsgetreu nachgebaut. Das Experiment basierte auf der Annahme, dass die charakterlichen Eigenheiten eines jeden Einzelnen in der Haft verstärkt werden würden - die Interaktionen zwischen den Gefangenen sollten diese These belegen. Der Film schildert den Gefängnisalltag anonymer Menschen und zeigt die notwendige Organisation jeder kleinsten Handlung auf engstem Raum. Obwohl die nachgestellte Zelle exakt die Haftbedingungen widerspiegelt, bestätigt 9m2 pour deux das Paradox der künstlerischen Darstellung: Tatsächlich hatten die Teilnehmer nicht das Gefühl, im «Gefängnis» innerhalb des Gefängnisses wirklich eingesperrt zu sein. «Hätten wir in der Zelle gedreht», so ein Gefangener, «wäre ein Ausweichen gar nicht möglich gewesen. In der wirklichen Zelle wäre das unerträglich gewesen. Das Studio wurde zum Ort künstlerischer Freiheit.»

(Text: Viennale 2006)

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