Bona

Philippinen, 1980

FilmDrama

Min.86

Bona ist ein junges, von der Welt der Stars fasziniertes Schulmädchen, das sich in Gardo, einen älteren Schauspieler, verliebt und dessen Sklavin wird. Sie wartet treu ergeben in seiner heruntergekommenen Wohnung auf ihn und bekommt nichts für ihre Arbeit, außer dem Privileg, seine Sklavin zu sein. Als der Schauspieler beschließt, dass er genug von ihr hat und sie wieder loszuwerden versucht, revanchiert sich Bona mit einem unerwarteten, aggressiven Wutausbruch. Wie viele andere seiner unabhängig produzierten Filme offenbart Bona Brockas Talent, Persönliches mit Politischem zu verknüpfen, das übergreifende soziale Statement in eine intime, individuelle Tat einzubetten. Damit hat er einer breiten Schicht der philippinischen Bevölkerung seine Stimme verliehen; einer Schicht, die bis dahin wenig Aufmerksamkeit von den nationalen Filmemachern erhielt, die mehr an der Verbreitung von phantastischen Geschichten interessiert waren als am wirklichen Leben. Bona ist völlig zu Recht einer der am höchsten geschätzte Filme Brockas. Der Film Bona entstand ursprünglich aus einer gleichnamigen Fernseh-Episode, die ihr Debüt als Teil der TV-Anthologie Babae (Woman) hatte - mit Laurice Guillen als Bona und Ruel Vernal in der Rolle des Schauspielers, mit dem sie eine Affäre hat. In einem Interview aus dem Jahr 1981 mit Agustin Sotto beschrieb Brocka das TV-Drama als eine «erste Liebesaffäre», die das Mädchen so sehr genoss, dass es begann, den Mann auf Schritt und Tritt zu verfolgen; der Film hingegen sei «eine Fallstudie eines sozialen Phänomens: Ein 18-jähriges Mädchen gibt für sein Filmidol alles - ihren Freund und ihre Familie - auf.» Bona ist ein Meisterwerk an Schauspielkunst, Psychologie, Selbstoffenbarung, Realkino. Man kann Bona aufgrund seiner Subtilitäten studieren - von denen es unzählige gibt -, und doch erfährt man ihn im Ende als kathartisches Drama, als eine Gelegenheit zur Identifikation und Reflexion. Während man den Film betrachtet, wird man mit unangenehmen eigenen Erinnerungen konfrontiert, die abwechselnd forschen und ausbeuten, verführen und betrügen, bewundern und missbrauchen. Während man sich diesen Film ansieht, wird einem klar, dass man sein eigener Märtyrer ist - und sein eigenes Monster. (Noel Vera)

(Text: Viennale 2009)

IMDb: 7.6

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