Das Schlaraffenland
La cuccagna
IT, 1962
Eine junge Frau lernt im Italien der 60er Jahre auf der Arbeitssuche die Kehrseite des Konsumparadieses kennen.
Min.104
Nach dem Schulabschluss will Rosella am Wirtschaftswunder mitschneiden, dessen Annehmlichkeiten ihre Durchschnittsfamilie täglich im Werbefernsehen sieht. Auf Arbeitssuche lernt sie aber die Kehrseite des Konsumparadieses kennen: Hinter anständigen Fassaden lauern sexuelle Ausbeutung und skrupellose Profiteure. Bloß im jungen Giuliano findet Rosella einen Freund. Von der Welt enttäuscht, suchen die beiden auf einem Truppenübungsplatz den Tod: ein surreales Manöver. Der geniale Schauspieler-Regisseur Luciano Salce gab seinem Freund Ennio Morricone die ersten Solo-Aufträge für Soundtracks: „Von ihm lernte ich, dass man auch für unseriöse Produktionen persönliche und gehaltvolle Werke schaffen konnte.“
La cuccagna ist bei aller satirischen Zuspitzung aber zutiefst seriös: Die Gesellschaftskritik nimmt commedia-Sternstunden von Dino Risi und De Sica vorweg, dazwischen blitzt die Melancholie auf wie bei Pietrangeli und Antonioni. (C.H.)
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Schauspieler: Donatella Turri, Luigi Tenco, Umberto D’Orsi, Liù Bosisio
Regie: Luciano Salce
Kamera: Erico Menczer
Autor: Luciano Salce, Luciano Vincenzoni
Musik: Ennio Morricone, Fabrizio De André