Das Wort
Ordet
DK, 1955
Eine Bauernfamilie in Jütland ist gespalten durch Religion, Wahnsinn und Liebe: Einer der Söhne hält sich für Jesus Christus, ein Sohn wird durch die Lektüre Sören Kierkegaards wahnsinnig und ein weiterer Sohn darf seine große Liebe nicht heiraten.
Min.125
Ordet ist Dreyers ungeheuerstes Werk, wenn man bereit ist, das Wort im ursprünglichen Sinn zu verstehen: eine Herausforderung, ein "Ärgernis" im Sinne Kierkegaards. Ordet handelt von der gefährdeten Heimat des Menschen und trägt sich zu im wohlgeratenen Heim eines dänischen Bauernhauses. Worin wir weilen und wohnen: das Haus, die Sprache, der Glaube, der Unglaube, die Liebe. Und worin unser Aufenthalt zerbricht: die Heimatlosigkeit des Todes. Nicht ein, sondern der Film über den Tod, also über die Heimatlosigkeit, die unerklärliche, aussetzende Macht des Endes allen Zuwendens und Antwortens. Im Zentrum das unendlich ruhige, endgültige Bild eines Zimmers, in dessen Iichtumflossener Mitte der Sarg mit dem Leichnam einer jungen Frau steht. Am Ende des Films eine Totenerweckung, ein Wunder, das Dreyer mit insistierendem Realismus filmt, als wäre es eine einfache Gegebenheit und kein Absurdum der Sehnsucht, was die Erschütterung noch verstärkt. (H.T. - Filmmuseum)
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Schauspieler: Henrik Malberg, Emil Hass Christensen, Preben Lerdorff Rye, Cay Kristiansen
Regie: Carl Theodor Dreyer
Kamera: Henning Bendtsen
Autor: Carl Theodor Dreyer nach dem Theaterstück von Kaj Munk
Musik: Poul Schierbeck