Dogfar nai mae marn / Mysterious Object at Noon

Thailand, 2000

Film

Sich in Bewegung setzen. Blick durch die Windschutzscheibe eines Autos, die Fahrt hinaus aus der Stadt aufs Land. Ins Freie. Bewegung als Dauer. Unklar ist, wohin es geht. Der Anfang einer Geschichte als Öffnung, als schierer Beginn. Bilder von thailändischen Dörfern, auf der Tonspur preist die Thunfischverkäuferin, um deren Auto es sich handelt, ihren Thunfisch. Dann sitzt sie auf dem Boden, im Schatten, aus dem Off bittet jemand, der Dokumentarist, der Regisseur, um eine Geschichte. Sie erzählt eine furchtbare Geschichte. Ihr Vater, der sie verkaufte. Eine andere Geschichte, sie muss nicht wahr sein, bittet der Regisseur. Sie überlegt, beginnt, eine andere Geschichte zu erzählen. Mysterious Object at Noon, Apichatpong Weerasethakuls erster Langfilm, veranstaltet und zeigt die Prozession und Transformation einer Erzählung durch Thailand. Von Bangkok ausgehend in den ländlichen Süden des Landes und wieder zurück ist der Film die dokumentarische Ausgestaltung einer viele Formen annehmenden Kernfabel, der die Menschen, denen Weerasethakul auf dieser Reise begegnet, immer wieder neue Bedeutungen leihen. Zwischendurch fällt auch die Fiktion aus dem Rahmen. Der Regisseur kommt ins Bild, die Schauspieler, selbst Laien, verlassen ihre Rollen, die Kamera läuft weiter. Jenseits aller Geschichten, das schiere, das reine Dokument. Letzte Bilder. Es könnte immer so weiter gehen, Geschichten erzählend oder nicht. (Ekkehard Knörer) Lesen Sie weitere Beiträge zu diesem Film und zur Retrospektive 2007 in der VIENNALE-Publikation Der Weg der Termiten. Beispiele eines Essayistischen Kinos 1909-2004.

(Text: Viennale 2007)

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