Eine Frau ohne Liebe

"Ich sollte das Remake eines guten Films von André Cayatte nach Pierre et Jean von Maupassant machen. Man wollte im Atelier einen Schneidetisch aufstellen, damit ich den Film Einstellung für Einstellung nachdrehen könnte. Das habe ich natürlich abgelehnt und meine eigene Fassung gedreht." Mexikanisches Melos. Die Dinge des Lebens. Bruderzwist, Mutterliebe, Erbschaften, solche des Bluts, solche des Geldes. Buñuel als lateinamerikanischer Douglas Sirk, bedacht auf einen Stil fließender Einfachheit. Auch in Auftragsarbeiten waltet unter dem Firnis der Routine Buñuels Vorliebe fürs Instinktive und Zerstörerische. Die heile, heilige Familie in Auflösung. Zumindest für Augenblicke schlagen die Beziehungen in Sadismus und die Gefühle in Gewalt und Empörung um. (H.T.)

(Text: Österreichisches Filmmuseum)