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Filmkritik

"Escape Plan 2: Hades" auf Netflix: Nichts wie raus aus dieser Fortsetzung!

Selten hat man Sylvester Stallone in einem überflüssigeren Film erlebt, wobei seine Rolle in dieser Fortsetzung sowieso stark eingeschränkt wurde.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

09/02/2020, 07:27 AM

In „Escape Plan“ hat sich Sylvester Stallone 2013 als Sicherheitsexperte Breslin gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger, der den schönen Namen Rottmayer trug, aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreit. Fünf Jahre später wurde dann eine Fortsetzung hinzugefügt, die es in Amerika oder bei uns erst gar nicht bis ins Kino geschafft hat – und sobald man den Film kennt, erscheint das auch nicht weiter verwunderlich. Diesmal muss Sly ohne Arnie auskommen, hat aber vollwertigen und ungefähr gleich kräftigen Ersatz in Dave Bautista gefunden.

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Karriere-Knick

Bevor Ray Breslin überhaupt in Erscheinung tritt, nimmt ein Team seiner Mitarbeiter in Tschetschenien eine Geiselbefreiung vor - offenbar ein Lieblingsthema von Regisseur Steven C. Miller. Er hatte schon zuvor ein B- / C- oder D-Movie nach dem andern inszeniert, an denen zum Beispiel auch Nicolas Cage und mehrfach Bruce Willis nach ihren Karriere-Knicks mitgewirkt haben. Mit dem ursprünglichen Hades ist zwar die griechische Unterwelt gemeint, doch eine moderne Version scheint dann aufzutreten, sobald Darsteller, die früher einen gewissen Namen hatte, bei einem Regisseur wie Miller gelandet sind.

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Martial Arts im High-Tech-Gefängnis

Stallone hat ein Alter erreicht, in dem er das Kämpfen lieber anderen überlässt – in diesem Fall sind die Kampfsportkünste Huang Xiaomings gefragt, eines chinesischen Schauspielers und Sängers, der sich als eigentliche Hauptfigur pflichtschuldig alle 10 Minuten mit irgendwem anderen auf Asiatisch prügelt. So etwas wie eine Handlung gibt es übrigens auch: Es geht um eine neue Satelliten-Technologie und der titelgebende Hades entpuppt sich als High-Tech-Gefängnis, wo die Insassen wie Tiere gehalten werden und  gegeneinander zu gladiatorenhaften Kampfspielen antreten müssen, wobei die Sieger Vergünstigungen erhalten.

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Lustlos und uninspiriert

Dem angeblichen High-Tech spotten jedoch die grottenschlechten CGI-Effekte und „Escape Plan 2“ selbst ist eine völlig uninspirierte Angelegenheit. Weshalb sich Stallone dazu hergegeben hat, bleibt sein Geheimnis (vielleicht brauchte er das Geld, um seinen letzten Rambo zu finanzieren). Immerhin hatte er in dieser hauptsächlich chinesischen Produktion gar nicht viel zu tun, denn seine Auftritte bleiben – ebenso wie die von Bautista - auf ein Minimum reduziert; und während der paar Gelegenheiten, bei denen wir ihn zu Gesicht bekommen, muss er holprige Dialoge abspulen, die sowieso niemanden interessieren. Dass irgendjemand auch nur die geringste Motivation hatte, an diesem Film mitzuwirken, scheint unwahrscheinlich – entsprechend lustlos sind deshalb auch die schauspielerischen Leistungen.

Wenn Ihr tatsächlich nicht glauben wollt, wie schlecht diese Fortsetzung ist, dann seid Ihr derzeit herzlich dazu eingeladen, auf Netflix eine ernüchternde Erfahrung zu machen. Das allergrößte Rätsel bleibt, wie es dazu kommen konnte, dass nach diesem Film sogar noch ein weiterer Teil gedreht wurde.

1 von 5 Fluchtgelegenheiten

„Escape Plan 2: Hades“ ist derzeit auf Netflix verfügbar

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