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Filmkritiken

"Jurassic World: Ein neues Zeitalter": Dino-Finale im Bond-Style

Beim "Jurassic"-Finale kann sich der Film zunächst nicht entscheiden, ob er Agenten-Spannung oder Dino-Action bieten möchte.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

06/08/2022, 09:07 AM

Ganz habe ich diese "Jurassic"-Logik ja nie verstanden: Wir gefährden lieber die gesamte Menschheit, statt eine bereits vor Urzeiten ausgestorbene Spezies erneut aussterben zu lassen. Nach solchen Grundsätzen zu handeln, kann man sich wohl nur leisten, wenn man eine sündteure Film-Franchise am Leben erhalten möchte. Doch irgendwann geht auch die zu Ende – und das ist nun der Fall.

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Die Saurier sind los

Zum großen Finale der zweiten Dino-Trilogie ist der Übertitel "Jurassic World" tatsächlich gerechtfertigt, denn die Betätigung eines Druckknopfs durch Kinderhand hat am Ende des letzten Teils die überlebenden Saurier auf unsere Welt losgelassen. Eine friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Riesen-Echsen wäre zwar wünschenswert, bleibt aber in vielen Fällen nur ein Wunschtraum. 

Die Urzeitviecher können jederzeit und überall in unseren Städten oder anderen Menschenansiedlungen auftauchen, was sie selbstverständlich auch tun – so wartet zum Beispiel auf ein paar Hochseefischer gleich zu Beginn eine böse Überraschung, da sie selbst zur Beute werden.

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Ein neuer Gegner

Der eigentliche Gegner ist rasch gefunden und wenig originell: Wieder einmal muss ein Konzern für diese Aufgabe herhalten, der nach außen hin besonders menschen- und dinofreundlich agiert, im strenggeheimen Kellergeschoss aber verhängnisvolle Forschungen durchführt und seine Handlanger in die ganze Welt ausschickt, um Saurier oder Kinder zu entführen.

Dagegen haben die altvertrauten "Jurassic"-Helden etwas einzuwenden und sagen diesen Machenschaften den Kampf an. Zunächst treten sie als zwei unabhängige Teams in Erscheinung, die getrennt losschlagen, aber dasselbe Ziel verfolgen. Doch bis die alten Bekannten erneut alle eingeführt werden, vergeht ziemlich viel Zeit, und der Film macht einen etwas überladenen Eindruck.

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Team "Jurassic Park" und Team "Jurassic World"

Team "Jurassic Park" setzt sich aus den lange vermissten Figuren Ellie Sattler (Laura Dern) und Alan Grant (Sam Neill) zusammen, die sich nach fast 20 Jahren erneut die Ehre geben. Auch Jeff Goldblum gehört als Dr. Ian Malcolm mit dazu. Während er im vorigen Teil nur ein paar warnende Einleitungs- und Endworte zu sprechen hatte, ist er diesmal eindeutig mehr gefordert. Und das ist gut so, denn Goldblum, der mit fortschreitenden Jahren einfach immer cooler wird, liefert nach wie vor die besten Sprüche. Auch Sam Neill ist perfekt gealtert und könnte in seinem Abenteurer-Dress – inklusive Schlapphut und Fackel – jederzeit als Indiana-Jones-Double einspringen.

Team "Jurassic World" hingegen wird natürlich durch Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) gebildet. Auch Teenager-Mädchen Maisie (Isabella Sermon) ist wieder mit dabei – ihm kommt sogar eine Schlüsselrolle zu.

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Agenten-Action statt Dino-Abenteuer?

Weil sich der Schauplatz nun von einer streng isolierten Insel praktisch auf die gesamte Welt verlagert hat, war auch dramaturgisch mehr Freiraum möglich. Das schlägt sich zwar in einer abwechslungsreicheren Handlung nieder, lässt aber vor allem in der ersten Filmhälfte immer wieder das Gefühl entstehen, in einem Agenten-Abenteuer gelandet zu sein, denn wir werden alle zehn Minuten in ein anderes Land versetzt.

Da brettert etwa Chris Pratt auf einem Motorrad in bester Bond-Manier durch die engen Gassen einer mediterranen Altstadt – wird aber zumindest nicht durch menschliche Schurken gejagt, sondern von Raptoren gehetzt.

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Würdiges Finale

Erst als die beiden Teams dann endlich vor dem großen Endkampf zusammentreffen, stellt sich ein typisches "Jurassic"-Feeling ein und wir befinden uns erneut in einem abgeschiedenen Gebiet, wo sich die gefährlichsten Saurier tummeln. Bei dieser Gelegenheit zieht Regisseur Colin Trevorrow noch einmal alle Register und liefert ein regelrechtes Best-of der früheren Teile – inklusive eines Kampfs der Giganten.

Während der Film also zunächst über weite Strecken durch den bemühten Bond-Ton eher schwächelt, kommt in den letzten Minuten immerhin ein halbwegs würdiges Finale auf uns zu.

Es lohnt sich allerdings nicht, beim langen Abspann auszuharren, denn nach dem Ende erscheint nur noch das Paramount-Logo und sonst gar nichts. Die Dinos sind offenbar endgültig weitergezogen.

3 von 5 brennenden Saurier-Heuschrecken.

"Jurassic World: Ein neues Zeitalter" ist derzeit in unseren Kinos zu sehen. Hier geht's zu den Spielzeiten!

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