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Filmkritik

"Wenn du König wärst": Moderne Ritterspiele auf Spielbergisch

"Attack the Block"-Regisseur Joe Cornish verfilmt die Artus-Sage im "Stranger Things"-Stil, aber familientauglich ohne zu viel Horror.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

04/15/2019, 08:30 AM

Wer kennt die Artus-Sage nicht? Sie erzählt vom einfachen Jungen aus dem Volk, der das magische Schwert Excalibur aus dem Stein zieht, und dann zum legendären König Arthur wird, der die Briten vereint. Die Geschichte wurde schon tausendmal erzählt und in verschiedenen Varianten auch schon einige Male verfilmt, unter anderem auch 1963 als der Disney-Zeichentrickfilm "Die Hexe und der Zauberer".

Trotzdem kann Joe Cornish, bekannt als Regisseur und Drehbuchautor des großartigen Sci-Fi-Actionfilms "Attack the Block" (2011), dieser weithin bekannten Geschichte noch fantastische neue Seiten abgewinnen. In "The Kid Who Would Be King", so der viel schönere Originaltitel seines neuen Films, dient die Artus-Sage als Hintergrundgeschichte für ein Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie, das Steven Spielberg auch nicht besser inszenieren hätte können.

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Tatsächlich bezeichnet sich Cornish als Spielberg-Fan (und hat auch am Drehbuch des Spielberg-Films "Die Abenteuer von Tim und Struppi" mitgeschrieben). Die Geschichte für "Wenn du König wärst" trägt er angeblich schon seit Kindheitstagen mit sich herum: Als Inspiration dienten laut Cornish die 80er-Kinoabenteuer "Excalibur" (1987) von John Boorman und "E.T." (1982) von Steven Spielberg.

 

"Stranger Things" auf ritterlich und ohne Horror

Schauplatz der Geschichte ist die Gegenwart. Der zwölfjährige Alex (Louis Ashbourne Serkis) lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in South London. Sein Bezug zur Artus-Sage ist ein Buch über König Arthur und die Ritter der Tafelrunde mit einer Widmung von seinem Vater. Mutig hilft er seinem Freund Bedders (Dean Chaumoo) gegen die älteren und größeren Bullys Lance (Tom Taylor) und Kaye (Rhianna Dorris). Doch dadurch gerät er selbst in deren Visier.

Auf der Flucht vor ihnen entdeckt er auf einer Baustelle mitten in der Stadt ein antikes Schwert, das in einem Betonsockel steckt. Er zieht es ohne Probleme heraus und nimmt es mit nach Hause.

Ab diesem Moment hat Alex ganz andere Probleme als die beiden Bullys in der Schule. Den plötzlich wird er von Monstern im Auftrag der bösen Hexe Morgana (Rebecca Ferguson) gejagt. Im führerlosen und von Chaos geprägten England ist sie dazu berufen, die Briten mit Hilfe des magischen Schwertes Excalibur wieder zu einen. Dieser nette Seitenhieb auf die politische Lage im Vereinigten Königreich ist nicht der einzige. Doch (Angus Imrie als junger, Patrick Stewart als alter) Merlin hat auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Wer "Stranger Things" gerne mit den nicht mehr ganz so kleinen, aber leider auch noch nicht Horror-tauglichen Kids geschaut hätte, ist mit "Wenn du König wärst" an der richtigen Adresse. Das gelungene Kino-Abenteuer in bester Tradition der 80er-Jahre-Familienfilme "Marke Spielberg" ist auch für Erwachsene unterhaltend und spannend. Der einzige Makel ist, dass der Film mit 122 Minuten einen Tick zu lang geraten ist. Das Finale hätte man wohl straffen können. Doch das trübt den Kinospaß nicht wirklich.

 

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