Flächen Kino Bunker - Das Kino und die Schauplätze

Deutschland, 1991

FilmIndependent

Kino, sagt der französische
Theoretiker André Bazin, handelt von der Beziehung der Menschen
zum Raum. Gute Filme sind – auch - deshalb gut, weil die Orte
der Handlung mitspielen, weil Szenenbild, Requisite, Kamera und Montage
aus ihnen Schauplätze machen. Hartmut Bitomsky hat Beispiele
zusammengetragen, die diesen Zusammenhang kurzweilig und materialreich
vorführen. (Produktionsmitteilung)

[Hier] geht es um die Räume, die der Spielfilm im Kino imaginiert.
Und so durchmisst Bitomsky filmisch den Raum, in dem er wie schon
in seinem Dokumentarfilm-Essay Das Kino und der Wind und die Photographie
arbeitet. Die Kamera durchfährt ihn parallel zur großen
Schreibtischplatte, schwenkt ihn ab, wenn sie einem der beiden Assistenten
folgt, die Texte vortragen, taucht in die Unterwelt unterhalb des
Schreibtisches ab, in der Bierflaschen sich häufen und einmal
eine unbekannte Besucherin liegt. Seine im Kommentar vorgetragenen
Überlegungen und Assoziationen gelten der Bewegung im Raum als
Grundlage jedes Erzählens. Bitomsky stellt die klassische Verfolgungsjagd
(The Night of the Hunter von Charles Laughton) oder den überraschenden
an unbekanntem Ort (die Maisfeldsequenz aus North by Northwest
von Alfred Hitchcock) vor. Er erinnert an die künstlich abgeschlossene
Welt der Hütte im Eis von Goldrush (Charles Chaplin),
an den beobachteten Mikrokosmos von Rear Window (ebenfalls
Hitchcock) oder an Wirklichkeitsräume des frühen Neorealismus
von Roberto Rossellini. Er führt noch einmal die leeren Erinnerungsräume
der Vorstadt von La notte (Michelangelo Antonioni) vor und
den Horror Vacui, den Fritz Lang in M - Eine Stadt sucht einen
Mörder entfacht, wenn die Mutter nach ihrem Kind sucht und
nur auf menschenleere Räume stößt. (...) Dieses Zitierverfahren,
das mit Filmszenen ähnlich souverän umgeht wie ein literarischer
Essay sich literarischer Zitate bedient, bringt einen enormen Reichtum
an erinnerten, vergessenen oder noch nicht gesehenen Kinofilmen zum
Vorschein. (Dietrich Leder)

Folgt man Bitomskys Auffassung, nach der die Herstellung eines Films
Arbeit an der Wirklichkeit ist, so sind seine Filme Arbeit an der
Überlieferung. Bilder des Dokumentarfilms wie des Spielfilms
werden zu beredten Zeugen der Geschichte, wenn man sie wie Bitomsky
zu lesen versteht. Dabei sind seine Filme alles andere als lehrmeisterhaft.
Er übernimmt die Arbeit des Suchens nach und des Freilegens von
Bildern, deren neue filmische Montage und Kommentierung dem Betrachter
das selbständige Finden von Zusammenhängen und Strukturen
ermöglicht. (Jutta Pirschtat)

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