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Nachdem Bob Rafelson, seit den frühen 60er Jahren beim Fernsehen als Autor und Produzent tätig, mit den Monkees die erste synthetische Pop-Gruppe der Musikgeschichte erfunden hatte, war es 1968 an der Zeit, deren Popularität vom kleinen Bildschirm auf die Leinwand zu exportieren. Vorbild für Rafelson und den befreundeten Jack Nicholson, der als Ko-Autor fungierte, waren die Beatles-Filme von Richard Lester sowie der ein Jahr zuvor entstandene Fernsehfilm Magical Mystery Tour. Im Gegensatz dazu sollte Head jedoch ein weitgehend unbekannter Beitrag zum Musikfilm der 60er Jahre bleiben: Rafelson und Nicholson verzichten wohlweislich auf jedwede narrative Logik und Kohärenz, sondern entwerfen eine Art selbstironischen Gesamtkunstfilm, der Auftritte der Band mit Ausschnitten aus alten Hollywood-Filmen, Szenen aus dem Wilden Westen und natürlich dem Vietnam-Krieg verbindet. Ein Film also, in dem sich Timothy Carey offensichtlich wohlfühlt. Da hat beispielsweise der große Timothy Carey als Lord High 'n' Low mehrere wunderbare Auftritte, die seiner charismatischen Person sehr gerecht werden. Frank Zappa rennt mit einer Kuh im Schlepptau einmal an Davy Jones vorbei und gibt nebenbei auch noch eine popkulturelle Kritik ab. Drei der wichtigsten Ikonen der Gegenkultur, nämlich Rafelson, Jack Nicholson und Dennis Hopper, kommen in einer Szene, in der die Dreharbeiten zu Head sichtbarer Inhalt des Films werden, selber vor. Vito Scotti fährt einen Panzer, und Toni Basil, spätestens seit Bruce Conners Break-away ein Teil des Underground-Personals, tanzt. (Björn Last, «Mitternachtskino»)

(Text: Viennale 2009)

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