Insiang

Philippinen, 1976

FilmDrama

Min.95

Ein furioses Melodram. Lino Brockas Meisterwerk Insiang spielt in den Slums von Manila und handelt vom Leidensweg der jungen Insiang, die anfangs von Mitmenschen umgeben ist und am Ende mutterseelenallein über eine menschenleere Plaza läuft. In Insiang werden zwei Familienmodelle vorgestellt - und beide enden in einer Katastrophe. Zunächst ist da die integrative, traditionelle Großfamilie: Brüder, Schwes­tern, Tanten und Großeltern leben alle unter einem Dach, und auch Insiang scheint mit ihrem Freund Danny glücklich, träumt von einem besseren Leben. Doch statt Solidarität herrschen Betrug und Misstrauen. Das zweite Familienmodell ist eine Perversion dieser Großfamilie, vielleicht auch ihre Demaskierung: Insiangs Mutter, eine ältere Witwe, holt ihren jüngeren, brutalen Liebhaber Dado, genannt Lothario, ins Haus. Doch dieser hat ein ganz anderes Interesse und bereits ein Auge auf Insiang geworfen. Noch weitaus radikaler als die Großfamilie wird der Film diese Kernfamilie zerstören, Insiang nach einer furchtbaren Tat eine ebenso furchtbare Rache planen. Lino Brocka betrachtete es als die Aufgabe eines jeden Künstlers, Stellung zu aktuellen sozialen und politischen Auseinandersetzungen zu beziehen. Seine Filme sind geprägt von der Spannung zwischen diesem intervenierenden Gestus und den Zwängen des Genrekinos, in welchem er Zeit seiner Karriere arbeitete. Kein anderer Film Brockas macht diese Spannung so produktiv wie Insiang. (Zeughauskino Berlin, 2008)

(Text: Viennale 2009)

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