Irène (2009)

F, 2009

FilmAvantgarde

Min.85

Man kann sich kaum einen Film vorstellen, der einfacher gehalten ist als Alain Cavaliers Irène. Und der einen doch gleichzeitig mit solch emotionaler Schärfe trifft. Irène handelt von Cavaliers verstorbener Frau, der Schauspielerin Irène Tunc, die 1972 bei einem Autounfall ums Leben kam. Doch sie ist nur ganz kurz in einem Ausschnitt und auf einigen Fotos zu sehen. Ansonsten reflektiert der Film die Leere, die der Regisseur Jahre später immer noch verspürt. Cavalier kehrt mit einer leichten Videokamera etwa zu jenem Haus zurück, wo er seine Frau das letzte Mal sah, als sie ins Auto stieg und losfuhr - zu ungeduldig, um darauf zu warten, dass ihr Mann aus dem Schlafzimmer herunterkommt. Er führt die Kamera durch ihre Heimatstadt Lyon, durch Räume, die sie bewohnten, und durch die Straßen von Paris, wo er lebte, bevor er sie heiratete. Doch für Cavalier ist es unvorstellbar, dass eine andere Schauspielerin seine Frau spielt oder gar Szenen ihrer Hochzeit zu rekonstruieren. Nur Irène kann Irène sein. (...) Einmal stürzt Cavalier, während er auf einer Metro-Rolltreppe dreht. Dann zeigt er uns die Abschürfungen auf seinem Gesicht und seiner Hand: Cavalier ist heute ein alter Mann, während seine Frau für immer jung bleibt. Am Ende erlaubt er es sich, über ihr Leben und ihren Tod zu sinnieren. Er sagt kein einziges Mal, dass er sie vermisst, und das muss er auch nicht. (Kirk Honeycutt)

(Text: Viennale 2009)

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