Johnny West

BRD, 1977

FilmIndependent

«Ich find' dich wahnsinnig
gut», sagt Johnny zu Monika, oder «du, ich hab da'n Problem».
In solchen Sätzen steckt die Essenz der Jugendkultur in den 70ern.
Man war idealistisch und reflektiert, auf jeden Fall musste über
alles immer gesprochen werden, auch wenn einem vielleicht gar nicht
nach Sprechen zumute war. Johnny ist Roadie und lernt bei einem Konzert
Monika kennen, verliebt sich in sie und will mit ihr zusammenbleiben.
Aber weil er ständig unterwegs ist, geht das nicht. Außerdem
strebt er eine eigene Musikerkarriere an, aber «Musikerfrauen»,
klärt er Monika auf, «sind häufig allein». «Bin
ich deine Frau?» fragt sie daraufhin. Und schon sind die beiden
wieder mitten in der Beziehungsdiskussion. Das Paar trennt sich und
findet wieder zusammen, Johnny streitet sich mit dem Road Manager
und bekommt Gitarrenunterricht, schläft nach seinem ersten Auftritt
mit einer Kellnerin und kommt übermüdet zu Monika zurück.
«Willst du nicht mehr?» bohrt sie. «Doch»,
antwortet Johnny. Und dann ist der Film zu Ende.
Der Film – Road Movie, Liebesgeschichte und Porträt eines
Berufsstands in einem – erinnert, auch durch die Ähnlichkeit
seiner Hauptdarstellerin Kristina van Eyck mit Lisa Kreuzer, ein wenig
an Im Lauf der Zeit von Wim Wenders, einen Meilenstein des
Neuen Deutschen Films. Johnny West-Regisseur Roald Koller aber
wurde kein weiterer Protagonist dieser damals neuen Welle. Einige
Monate nach dem Dreh von Johnny West, seinem Erstling fürs
Kino nach einigen Fernseharbeiten, stürzte er sich aus dem Fenster.
(Daniela Sannwald)

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