Kunststücke: Camera

A, D, 2002

Film

Min.9

CAMERA präsentiert drei Tableaus, die das Verhältnis von Aufnahmeapparatur und szenischem Raum zum Gegenstand haben: Die Kamera zeigt uns drei Zimmer, die Zimmer sind wiederum (in fast allen romanischen Sprachen) »Cameras«. Obwohl die einzelnen Tableaus für sich stehen können und auch durch kurzen Schwarzfilm getrennt sind, scheint ihre Abfolge eine zusätzliche Überlegung ins Spiel zu bringen: Dass nämlich die Sicherheit unseres Sehens in Gefahr ist, sobald Stand- und Blickpunkt ineinander gespiegelt werden. Das erste Tableau ist überaus einladend: Es erzeugt das Gefühl, sich auf einer sommerlichen Terrasse zu befinden, mitten im Freien, mit fernem Verkehrslärm, zum Trocknen aufgehängter Wäsche sowie Fernsicht auf Meer, Himmel und Wolken. Tatsächlich ist der Raum, der hier gezeigt wird, alles andere als offen: Er setzt sich aus drei verschiedenen Einstellungen zusammen und ist damit ein Raum, der so nur in der (Trick-)Filmkamera existieren kann. Unser Sehen wird von zu Wänden gewordenen Bildern begrenzt, so als hätte die Leinwand sich plötzlich in eine Camera obscura verwandelt. Wenn im ersten Tableau mit der Möglichkeit gespielt wird, das Außerhalb des Bildes zum Verschwinden zu bringen, dann restaurieren die beiden folgenden dieses wieder, wobei im ersten Fall die Umwelt, im zweiten das Zimmer ein gerade noch sichtbares Außen markiert. Der Blick findet seine Freiheit, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Film und Welt zu unterscheiden wieder, allerdings unter der Bedingung, dass er von einem Zimmer aus nach weiteren Himmeln sucht. Diese Freiheit ist Illusion: Nicht das Unsichtbare, das Sichtbare ist das Rätsel. (Vrääth Öhner)

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