© Universal Pictures / Merie Wallace, courtesy of A24

Filmkritik

"Lady Bird": Wie die Mutter so die Tochter

Die Schauspielerin Greta Gerwig wurde mit ihrem Regiedebüt für einen Oscar nominiert.

von Oezguer Anil

04/18/2018, 01:28 PM

Die 17 jährige Christine McPhearson ( Sairose Ronan) lebt mit ihren Eltern und ihrem Adoptivbruder in Sacramento. Sie ist kurz vor ihrem High Schoolabschluss und wünscht sich nichts sehnlicher, als an die Ostküste zu ziehen - „an einen Ort mit Kultur“. Sie durchlebt die Höhen und Tiefen eines Teenagerdaseins und versucht dabei ihre eigene Persönlichkeit zu entfalten.

Coming of Age

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Greta Gerwig erzählt in ihrer Coming of Age-Komödie vom Erwachsenwerden und beschränkt sich dabei nicht auf einen Generationenkonflikt oder eine Liebesbeziehung, sondern zeichnet einen komplexen Prozess, der nicht in einer klassischen Erzählform zu fassen ist. Da gibt es den Streit zwischen Freundinnen, die erste Liebe, den Konflikt mit der Mutter und den High Schoolabschluss, Gerwig schafft es all diese Themen gleichwertig zu arrangieren, sodass „Lady Bird“ mehr ein Gefühl als eine komplexe Geschichte liefert. Gerwig schrieb mehrere Jahre an dem Drehbuch und nahm sich dabei Truffauts „Sie küssten und sie schlugen ihn“ und Linklaters „Boyhood“ als Vorbild. Zu einem Zeitpunkt hatte das Drehbuch zu „Lady Bird“ 350 Seiten und überstieg damit die branchenübliche Länge von 90-120 Seiten, um das dreifache.

Junges Schauspielensemble

Getragen wird die Erzählung von einem jungen und sehr talentierten Schauspielensemble. Die Irin Sairose Ronan schafft es mit einem glaubhaften amerikanischen Westküstenakzent die Figur der eigenwilligen Christine zu verkörpern und wurde sogar für einen Oscar nominiert. Während den Dreharbeiten trug sie kein Make-Up und präsentierte ihre Hautunreinheiten mit Stolz. In den Nebenrollen glänzen Laura Metclaf, Lucas Hedges und der Shooting-Star des Jahres Timotheé Chalamet.

 

Intim

Auch wenn Gerwig autobiografische Elemente im Film abstreitet, hat man das Gefühl, einen Film über ihre Jugend zu sehen. Die mit großer Liebe zum Detail inszenierten Konflikte wirken stellenweise improvisiert und lassen tief in die Abgründe zwischen Mutter und Tochter blicken. Gerwig kann vor allem durch ihre witzigen Dialoge mit scharfem Subtext auftrumpfen.  Visuell versucht „Lady Bird“ nostalgisch zu sein, im Gegenlicht und im Retrolook werden Jugendsünden, mit denen wir uns alle Identifizieren können, wieder heraufbeschworen.

7 von 10 gebrochenen Herzen

Christina "Lady Bird" MacPherson ist ein rebellisches Mädchen, das sich an der katholischen Highschool von Sacramento ziemlich fehl am Platz fühlt.

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