Marie, légende hongroise

F, 1932

FilmAvantgarde

Min.66

Fejos verfilmt eine alte ungarische Legende, eine Geschichte von eigentümlichen Aprilschauern, die die Mütter vom Paradies aus hervorrufen, um die Tugend der Mädchen zu schützen. Fejos verwebt bei dieser Arbeit die Realitätsebenen. Er verfilmt die Fabel mit einem Stich an Surrealem und verankert die Geschichte in der genauen Beobachtung des Dorflebens. Der Traum als Chiffre der Wirklichkeit. Ein Film entsteht, der formal aus seiner Zeit fällt. Geredet wird wenig, der Fortgang des Geschehens ist Gesichtern, Gesten, dem Changieren des Lichts und der Physiognomie der ungarischen Provinz überantwortet. Fejos versucht, an die Internationalität des stummen Films anschließen. Die Geschichte ist einfach und ergreifend. Marie, eine Dienstmagd, wird von ihrer Herrschaft ausgenutzt. Aus allen Winkeln des Hauses tönt der Ruf nach ihr, für jede Tätigkeit scheint allein sie zuständig. Sie ist geduldig, aber nicht abgestumpft. Die Tochter des Hauses wird herausgeputzt, sie soll am Abend ihren Verlobten beim Dorftanz treffen. Marie trägt auf dem Weg dorthin die weißen Schuhe hinterher, die auf der regendurchweichten Lehmstraße schmutzig würden. Sie geht mit gesenktem Kopf, und als die Musik ihr einige Tanzschritte entlockt, reagiert der Kapellmeister unwirsch. Eine Magd hat auf den Festen der Dorfgemeinschaft nichts verloren.

(Text: Viennale 2004)

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