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filmkritik

"Mein neues bestes Stück": Unfreiwillige Geschlechtsumwandlung

In dieser Variante einer Bodyswitch-Komödie erfährt eine Frau am eigenen Leib, was es mit Maskulinität auf sich hat.

06/07/2017, 06:38 AM

Wenn eine Frau mit einem Penis zwischen den Beinen erwacht, aber allein im Bett liegt, kann das nur eines bedeuten: ihr ist über Nacht selber ein solches Anhängsel gewachsen. Wir befinden uns aber nicht etwa im neuesten Body-Horror von Croneberg, sondern in einer Komödie, die dem Bodyswitch-Genre eine weitere Variante hinzufügt. Normalerweise wird ja in so einem Fall gleich der gesamte Körper mitausgetauscht: entweder wandelt sich die Frau zum Mann (wie zum Beispiel in der schrecklichen deutschen Komödie „Eine Frau namens Harry“ mit Thomas Gottschalk) oder der Mann wird zur Frau (wie in Blake EdwardsSwitch“ mit der großartigen Ellen Barkin). Hier dreht sich hingegen alles nur ums wichtigste Männlichkeits-Attribut, das einem weiblichen Körper hinzugefügt wurde.

Phallozentrischer Blickwinkel

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Die zweifache Mutter Jeanne ist derzeit nicht gut aufs andere Geschlecht zu sprechen, weil sie von ihrem Mann verlassen wurde. Außerdem kann sie sich als Architektin gegen ihre männlichen Arbeitskollegen nicht gut durchsetzen und hatte obendrein mit einem von ihnen einen peinlich verlaufenden One Night-Stand. All das führt sie zur Überzeugung: „Wer einen Schwanz hat, ist besser dran“. Irgendeine boshafte Gottheit dürfte mitgehört haben und verpasst der Frau eine Zwangstherapie in Sachen Maskulinität, um ihr zu zeigen, wie man die Welt unter der phallozentrischen Perspektive wahrnimmt.

Ein überforderter Gynäkologe

Nachdem die nächtliche Umwandlung unter Donner und Blitz über die Bühne gegangen ist, verändert sich das Leben der Frau radikal - und zwar nicht nur, weil sie jetzt im Stehen pinkeln kann, sondern weil ihr hermaphroditischer Zustand eine explosive Hormonmischung ergibt, wodurch Jeannes Gynäkologe (der quirlige Christian Clavier) gleichermaßen überfordert und fasziniert ist. Das (Lust)spiel mit aufgelockerten Geschlechterrollen nimmt seinen Lauf.

Eine vielbeschäftigte Frau

Die französische Produktion behält noch in den plattesten Momenten einen gewissen Charme, und Audrey Dana, die Darstellerin der exaltierten Jeanne, kann über ihr männliches Durchsetzungsvermögen beruhigt sein, da sich ihre Beteiligung an dem Projekt nicht bloß auf die Verkörperung der Hauptrolle beschränkte, sondern ebenfalls die Mitarbeit am Drehbuch und das Regierführen umfasste – womit bewiesen wäre, dass sie Eier(stöcke) in der Hose hat.

7 von 10 besten Stücken

franco schedl

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Eine Frau, die schlecht auf Männer zu sprechen ist, hat eines Morgens auf einmal selbst einen Penis zwischen den Beinen und verhält sich fortan immer maskuliner.

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