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filmkritik

"Meine schöne innere Sonne": Starke Frauen, schwache Männer

Claire Denis neustes Liebesdrama basiert auf Roland Barths "Fragmente einer Sprache der Liebe" und feierte seine Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes.

12/14/2017, 10:56 AM

Juliette Binoche liegt nackt neben Xavier Beauvois im Bett. Ihre Körper verschlingen sich ineinander, alles scheint liebevoll und zärtlich, bis er fragt, ob er besser als ihre vorherigen Liebhaber sei. Nein, er ist nicht ihr Ehemann und nicht mal ihr fester Freund, er hat sogar eine eigene Familie. Isabelle (Juliette Binoche) ist 50 und Single. Während sie nach der großen Liebe sucht, versucht sie sich als Malerin durchzuschlagen, dabei gerät sie von einer unglücklichen Bekanntschaft an die nächste.

Alternative zu US-Rom-Coms

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Meine schöne innere Sonne“ erzählt die Geschichte einer starken Frau, die verzweifelt nach der großen Liebe sucht. Sie probiert es mit Bankern, Schauspielern und Arbeitern, aber bleibt am Ende doch immer wieder alleine. Regisseurin Claire Denis nimmt ihre Protagonistin vollkommen ernst. Im Gegensatz zu den unzähligen US-Rom-Coms mit der gleichen Handlung, wird auf „Einsam vor dem Fernseher Eis essen“- und „Beste Freundin baut die Hauptfigur wieder auf“ Szenen verzichtet. Geschickt werden die potentiellen Liebschaften miteinander verwoben, so dass man selbst als Zuseher nicht mehr zwischen Freund und Liebhaber runterscheiden kann.

Binoche in Höchstform

In langen Dialogen erzählt Isabelle über ihre missglückten Erfahrungen mit Männern und wechselt in Bruchsekunden von schallendem Gelächter in tiefe Trauer. Juliette Binoche zeigt ihr facettenreiches Spiel, das sie seit ihrer Hauptrolle in Abbas KiarostamisDie Liebesfälscher“ (2010), selten so eindrucksvoll unter Beweis stellte. Sie wandert einen schmalen Grad zwischen extremen Emotionen und wurde verdientermaßen für den europäischen Filmpreis als Beste Schauspielerin nominiert. Den Preis erhielt jedoch die Ungarin Alexandra Borbely, für ihre meisterhafte Perfomance als Qualitätskontrolleurin im Berlinale Gewinner „Körper und Seele“.

Das Beste kommt zum Schluss

Durch die langen Dialoge und die verschachtelte Handlung hat „Meine schöne innere Sonne“ einige Längen. Die Konflikte wirken redundant und sind visuell nicht besonders spektakulär aufbereitet. Die Tragikomödie stellt mit großer Leichtigkeit existenzielle Fragen zu Liebe und hält am Ende eine Überraschung für Liebhaber des französischen Kinos bereit.

7 von 10 misslungenen Dates

Özgür Anil

Juliette Binoche spielt in der ersten romantischen Komödie von Claire Denis kongenial eine starke und zugleich verletzliche Frau in ihren besten Jahren, die ihr Glück sucht und dabei unter anderem auf Gérard Depardieu trifft.

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