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Star Trek Discovery: Alte und neue Charaktere in der zweiten Staffel

Die Richtung, die das Raumschiff Discovery in der zweiten Staffel einschlägt, stimmt!

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

01/18/2019, 03:05 PM

"Star Trek: Discovery" startet heute auf Netflix in die zweite Staffel. Nach dem erzählerischen Zickzack-Kurs der ersten Staffel, die auch auf den Absprung der Serien-Schöpfer Bryan Fuller und Alex Kurtzman als Showrunner zurückzuführen war, können sich die Fans auf einige Neuerungen einstellen. Denn Alex Kurtzman ist wieder zurück an Bord. Nachdem auch die Showrunner Gretchen Berg und Aaron Harberts nach den ersten fünf Episoden der zweiten Staffel gehen mussten (diesmal aber nicht wegen kreativer Differenzen), ist Kurtzman vom US-Sender CBS nicht nur zum neuen Showrunner von "Star Trek: Discovery", sondern auch gleich zum Franchise-Chef ernannt worden. Er plant bereits weitere "Star Trek"-Serien.

Die ersten drei Episoden der zweiten Staffel haben wir bereits gesehen und finden, dass sich die Sci-Fi-Serie jetzt wesentlich mehr nach "Star Trek" anfühlt. Gleich zu Beginn werden an Bord der USS Discovery einige Weichen gestellt. Zum Glück wurden beide Handlungsbögen aus der ersten Staffel weitgehend abgeschlossen, aber der Krieg mit den Klingonen (vor allem die beiden Charaktere L'Rell und Ash Tyler/ Voq) wirken noch nach.

Achtung! Der folgende Text enthält geringfügige SPOILER der zweiten Staffel von "Star Trek: Discovery".

 

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Star Trek Discovery: Was bisher geschah

Die Klingonen-Story wurde durch den Ausflug ins Spiegeluniversum unterbrochen. Die Auflösung dieser Geschichte hat dem Raumschiff Discovery den Captain gekostet. Der zwar nicht uninteressante, aber beim Publikum (zurecht) wenig beliebte Captain Lorca war in Wirklichkeit sein böser Zwilling aus dem Paralleluniversum. Er starb am Schluss des Handlungsstranges. Dafür kam der böse Zwilling von Philippa Georgiou aus dem Spiegeluniversum, dort die skrupellose Imperatorin der autoritären Föderation, auf die Discovery. Zurück im Ausgangsuniversum half sie dann dabei, den Krieg gegen die Klingonen im Eiltempo zu beenden, indem eine Massenvernichtungswaffe im Planetenkern der klingonischen Heimatwelt Kronos platziert wurde. Michael Burnham, eindeutig der Shining Star von "Star Trek: Discovery", verhindert aber den Völkermord, der von Spiegel- Georgiou geplant und von der Sternenflotte freigegeben wurde, in letzter Sekunde. Stattdessen wird der Auslöser des Planetenkillers genetisch auf L'Rell abgestimmt. So konnte sie durch Androhung der totalen Vernichtung die klingonischen Häuser vereinen und als neue Herrscherin den Krieg beenden.

Ganz am Schluss taucht dann auch noch das legendäre Raumschiff Enterprise mit seinem Captain Christopher Pike auf. Und genau hier stehen wir am Beginn der zweiten Staffel.

Alte und neue Charaktere bilden eine Crew

Während die erste Staffel vor allem eine "Michael Burnham"-Show war, wird nun von Anfang an auf Team-Building gesetzt. Zwar steht Burnham und ihr belastetes Verhältnis zu ihrem Adoptivbruder Spock im Mittelpunkt der neuen Staffel, aber es scheint als ob diesmal auch anderen Charakteren Raum zur Entwicklung geboten wird. Zunächst übernimmt Captain Christopher Pike das Kommando. Und in guter alter Tradition tritt auch die Brücken-Crew ein wenig mehr ins Rampenlicht. Wir werfen hier einen kurzen Blick auf die alten und neuen Charaktere:

 

Michael Burnham

Ihr Ruf ist wiederhergestellt, nachdem sie den Krieg mit den Klingonen beendet hat (den sie am Anfang der Staffel ausgelöst hatte). Dabei ist Burnham (Sonequa Martin-Green) zur moralischen Übermutter der Föderation mutiert: Sie hat die Föderation aufgrund ihrer moralischen Standfestigkeit davor bewahrt, angesichts des eigenen Untergangs zum Genozid als legitimes Mittel der Verteidigung zu greifen. Das war ein wenig "too much". Die Werte der Föderation und der Sternenflotte sollten nicht mit der Entscheidung einer einzigen Person stehen oder fallen. Aber Schwamm drüber. Zum Start der zweiten Staffel scheint es, dass ihr Charakter zwar wichtig bleibt, aber gleichzeitig auch anderen Crew-Mitgliedern mehr Raum lässt.

 

Saru

Der erste Offizier der Discovery gehört der Spezies der Kelpien an, die auf dem Planeten Kaminar am unteren Ende der Nahrungskette steht. Die Spezies hat daher ein feines Sensorium für sich anbahnende Gefahr entwickelt: Ganglien am Nacken stellen sich bei Gefahr auf. Der ängstliche Saru (Doug Jones) hat schon am Ende der ersten Staffel das Kommando auf der Discovery übernommen. Zu Beginn der zweiten Staffel übergibt er es wieder an Captain Pike.

In der Episode "The Brightest Star" der (bisher) vierteiligen Kurzfilmreihe "Short Treks haben wir die Umstände erfahren, unter denen Saru seinen Heimatplaneten verlassen hat. Die vier Kurzfilme sind übrigens auch seit heute auf Netflix zu sehen (unter "Trailer und mehr").

 

Paul Stamets

Der Erste Wissenschaftsoffizier der Discovery hat den Sporen-Antrieb der Discovery entdeckt und entwickelt. Er ist auch die einzige Person, die den einzigartigen Antrieb (mehr oder weniger) ohne Gefahr für Schiff und Crew bedienen kann. Sein Körper dient dabei als Navigationsinstrument. Stamets (Anthony Rapp) hat in der ersten Staffel einen schweren Verlust erlitten als sein Lebenspartner, der Schiffsarzt Dr. Hugh Culber (Wilson Cruz), von einem verwirrten Ash Tyler ermordet wurde. Am Anfang der zweiten Staffel leidet er immer noch darunter.

 

Sylvia Tilly

Die gesprächige Ingenieurin ist am Ende der ersten Staffel zum Ensign (der niedrigste Offiziersgrad) befördert worden und nimmt jetzt am Command Training Program der Sternenflotte teil. Schon in der ersten Staffel war Tilly (Mary Wiseman) eine ziemliche Mary Sue. So wird eine nerdige, aber ansonsten nahezu perfekte Filmfigur genannt, die Aufgaben viel leichter bewältigt als vergleichbare Figuren mit ähnlicher Ausbildung oder Erfahrung. Der Begriff "Mary Sue" geht übrigens auf eine "Star Trek"-Fan-Fiction-Story aus dem Jahr 1973 zurück. Diese Rolle baut Tilly in den ersten Episoden der zweiten Staffel sogar noch aus. Aber eine Mary Sue ist nichts Neues in der Welt von "Star Trek": Tilly ist der neue Wesley Crusher, nur sympathischer.

 

Philippa Georgiou

Der Captain der USS Shenzhou starb bereits am Anfang der ersten Staffel, doch Georgiou (Michelle Yeoh) wurde durch ihren bösen Zwilling aus dem Spiegel-Universum ersetzt. Die Spiegel-Georgiou ist nun Mitglied, wenn nicht sogar Chefin, der mysteriösen Sektion 31 der Sternenflotte. Die Sektion 31 ist eine Art Geheimdienst, der sich bei machtpolitische Strategien nicht zu sehr von den moralischen Werten der Föderation einengen lässt. Georgiou steht auch im Mittelpunkt einer eigenen Spin-Off-Serie, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befindet.

 

Ash Tyler/ Voq

Der zum Menschen umoperierte Klingone Voq sollte wohl eine zentrale Rolle in der ersten Staffel spielen als der Fokus der ursprünglichen Showrunner noch beim Krieg zwischen Föderation und Klingonen lag. Was L’Rell (Mary Chieffo) mit einem Superspion bei der Sternenflotte genau bezweckt hatte, wurde aber nie wirklich aufgelöst. Aber dann trat ohnedies die Geschichte im Spiegeluniversum in den Vordergrund. Ash Tyler (Shazad Latif) wirkte zunehmend fehl am Platz. Dann hatte er auch noch eine kurzes Tête-à-Tête mit Michael Burnham, das ebenfalls nirgendwohin führte. L’Rell liebte ihn als Voq, er liebt Burnham. Sie hat mit ihm (aus verständlichen Gründen) Schluss gemacht. Es ist kompliziert.

Am Ende der ersten Staffel ging er mit L’Rell nach Kronos, wo er neben L’Rell als neue Herrscherin der Klingonen noch immer die spirituelle Funktion des "Fackelträgers" übernimmt. Ash kann sich nun wieder an seine Identität als Voq erinnern. Zu Beginn der zweiten Staffel scheint es, als ob dieser meiner Meinung nach weitgehend gescheiterte Charakter zumindest vorläufig auf Eis gelegt wird. Mehr dazu in unseren Episoden-Reviews von "Star Trek: Discovery" demnächst hier auf film.at.

 

Serienstarts von Dezember bis Februar 2019

Captain Christopher Pike

Der Captain der USS Enterprise vor dem legendären James T. Kirk kam schon in der Originalserie vor und hatte sogar in der Pilotfolge das Kommando auf der Enterprise. Jetzt übernimmt er das Kommando auf der Discovery von Saru. Zunächst nur für eine Erkundungsmission, die zur Rahmenhandlung der neuen Staffel wird. Aber am Ende der ersten Episode bleibt Pike (Anson Mount) als Captain auf der Discovery. Wie das mit dem "Star Trek"-Kanon zusammengeht, werden wir wohl im Laufe dieser Staffel erfahren. Jedenfalls ist Pike im Vergleich zu Lorca eine Wohltat für Trekkies. Endlich kommt echtes "Star Trek"-Feeling auf der Brücke auf. Kurtzman hat betont, dass der Charakter das Gegenteil des manipulativen Lorca sein soll, der die Discovery-Crew hinters Licht geführt hat. Pike soll das Vertrauen in den Captain wiederherstellen. Und Anson Mount ist dafür die perfekte Besetzung. Er spielt Pike wie wenn er direkt aus der Originalserie in die neue Staffel gebeamt worden wäre. Die Rechnung geht auf, zumindest in den ersten drei Episoden.

 

Jet Reno

Die Chef-Ingenieurin der USS Hiawatha wird in der ersten Episode "Brother" von der USS Discovery gerettet. Die hemdsärmelige Ingenieurin hat den Absturz der Hiawatha als einzige heil überstanden. Die überlebenden Crew-Mitglieder hat sie über mehrere Monate mit ihren Erfindungen am Leben gehalten. Sie wird von der Stand-Up-Comedian Tig Notaro gespielt und ist klar als neuer Scottie angelegt. Es ist anzunehmen, dass sie Mitglied der Discovery-Crew wird.

 

Spock

Der junge Spock (Ethan Peck) kommt in den ersten drei Episoden der zweiten Staffel nicht vor, wird aber später noch auftauchen. Sein Verhältnis mit seiner Adoptivschwester Michael Burnham steht im Mittelpunkt der neuen Staffel. Aber nicht nur das. Anhand von sieben seltsamen Signalen, die wissenschaftlich nicht erklärt werden können, wird auch der Konflikt zwischen Emotion und Rationalität, zwischen Spiritualität und Wissenschaft abgehandelt. Spock hat sich, so erzählt Captain Pike, in eine psychiatrische Anstalt einweisen lassen. Wie sich herausstellt stehen die sieben Signale in Verbindung mit Visionen von einem "Red Angel", die Spock bereits in seiner Jugend hatte. Und außerdem steht da noch ein Vorfall in der Jugend von Burnham und Spock im Raum, der das Verhältnis der Geschwister so kompliziert gemacht hat. Die zweite Staffel verspricht diesbezüglich spannend zu werden.

 

Die Crew auf der Brücke

Captain Pike startet mit einem Anwesenheitsappell (Roll Call) in die erste Mission als Captain der USS Discovery. Unter den sich vorstellenden Mitgliedern der Brücken-Crew ist auch Lieutenant Joann Owosekun (Oyin Oladejo). Sie nimmt gleich in der zweiten Episode an einer Außenmission teil, die sich sehr nach dem alten "Star Trek" anfühlt. Es bleibt also zu hoffen, dass wir auch noch weitere Crew-Mitglieder näher kennenlernen. Die Richtung, in die das Raumschiff Discovery in der zweiten Staffel fliegt, stimmt jedenfalls.

 

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