Parapalos (Pin Boy)

Argentinien, 2004

FilmIndependent

Min.93

Adriàn, ein junger Bursche vom Land, zieht in die große Stadt, mietet bei seiner Cousine ein Zimmer und findet Arbeit auf einer Kegelbahn. Es ist ein altmodisches Lokal, in dem die schweren Holzkegel händisch aufgestellt werden. In einem engen Raum am Ende der Bahn, unsichtbar für die Gäste, gehen Adriàn und vier Kollegen ihrer mechanischen Arbeit nach. Dort spielen die eineinhalb Stundieses Films von außerordentlicher Größe, reduziert auf Körper, Bewegungen, Gespräche, Erzählungen und Träume.

Im Zuge von Parapolos knapper 90-minütiger Laufzeit wird die Kegelbahn (wo sich fast jede Szene des Films abspielt) zu einem unwahrscheinlichen Nirwana, einer ruhigen Oase inmitten einer chaotischen Welt wenn auch eine, die von der Auslöschung bedroht ist. Die Hälfte der Kegelbahn wurde bereits automatisiert und benötigt keinen menschlichen Handgriff mehr, und dies könnte bald für die ganze Kegelbahn zutreffen. Parapolos ist so etwas wie ein leises japanisches Haiku über das Thema Vergänglichkeit, vermitelt von Poliak in minimalistischem Stil, hinter dem sich eine große formale Schönheit verbirgt. Der potenziell einengende und eintönige Raum, der als Hauptspielort des Films dient, wird bei Poliak bald zu einem komplexem Interieur, und erst in den letzten Szenen des Films bekommen wir eine Ahnung davon, wie dieser Ort tatsächlich aussieht. Und die Kegel, liebevoll gefilmt in ihrer Vielzahl an fast ballettähnlichen Bewegungen, versetzen uns mit ihrem hypnotisierenden, anthropomorphen Charme in Trance. (Scott Foundas)

(Text: Viennale 2004)

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