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© Constantin

Filmkritik

"Pettersson und Findus: Findus zieht um": Kleiner Kater ganz groß

Kater Findus fühlt sich plötzlich sehr erwachsen und will nicht mehr unter einem Dach mit Pettersson wohnen.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

09/11/2018, 11:46 AM

Regisseur Ali Samadi („Salami Aleikum“, „Die Mamba“) erzählt nach „Pettersson und Findus: Kleiner Quälgeist, große Freundschaft“ und „Pettersson und Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt“ in seiner bewährten Mischung aus Realfilm und Animation ein weiteres Kapitel aus dem Zusammenleben zwischen Mensch und Katze. Aber gerade im Wort „zusammen“ liegt diesmal das Problem.

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Ein neues Bett für Findus

„Wenn die Kleinen groß werden, ist nichts mehr so, wie es einmal war“, weiß die nette Nachbarin Frau Beda ( Marianne Sägebrecht) und Pettersson (Stefan Kurt) hört ihr besorgt zu, denn er erlebt gerade im eigenen Haus, was dieser Spruch bedeutet.  Es beginnt damit, dass Findus (gesprochen von Roxana Samadi) nicht mehr in sein Bett passt - er ist einfach zu sehr gewachsen (vermutlich hat er um 1 – 2 cm zugelegt). Sein Menschenpapa Pettersson baut ihm sofort eine neue Schlafstätte und gefährdet dadurch seine eigene Nachtruhe. Der passionierte Bastler ist zwar ein Naturphänomen und gehört zu den schnellsten Einschläfern der Welt – sobald sein Kopf das Kissen brüht, beginnt er auch schon zu schnarchen –; aber wenn Findus mitten in der Nacht sein neues Bett als Trampolin benutzt, um die Sprungfedern auszuprobieren (warum heißen sie wohl so?) kann selbst der Rekordschläfer Pettersson kein Auge mehr zu tun.

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Ein Plumpsklo wird zum Eigenheim

Den Kater zieht es sowieso nach draußen: er hält sich plötzlich für erwachsen, will mit allem alleine fertig werde und sucht seine Unabhängigkeit. So richtig groß ist er aber wohl doch noch nicht, denn bei einer Übernachtung im Zelt jagen ihm die Schatten auf den Stoffbahnen gewaltige Schrecken ein, und Pettersson muss zu ihm unters Zeltdach schlüpfen. Bald ist eine andere Lösung für den Freiheitsdrang des kleinen großen Katers gefunden: ein ehemaliges Plumpsklo wird zur Katzenwohnung umgebaut und vor dem Haus aufgestellt. Dort kann sich Findus nun austoben, aber Pettersson fühlt sich auf einmal zurückgesetzt und vereinsamt.

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Obwohl die offensichtlich Anschluss suchende Frau Beda immer wieder auf Besuch vorbeikommt (stets beziehungsvoll von einem Schmetterlingspärchen umgaukelt), bleibt der schrullige Erfinder für weiblichen Reize blind und sehnt sich nach der Zweisamkeit mit seiner Katze. Ohne jemals aufdringlich zu belehren, vermittelt uns Samadi Ahadi die Botschaft, dass Eltern akzeptieren müssen, wenn ihre Kinder erwachsen werden und die erste enge Bindung sich zwischen ihnen zu lockern beginnt. Andererseits sollten die Sprösslinge aber begreifen, dass es keine Schande ist, nach wie vor auf Hilfe angewiesen zu sein.

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Besonders gute Pfannekuchen

Im Land von Pettersson und Findus gibt es übrigens ein paar Besonderheiten. Die Menschen pusten die elektrischen Lichter mit dem Mund aus; sie trinken Kaffee, den man besser wegschütten sollte, wenn einem die Gesundheit lieb ist und sie essen nicht etwa Palatschinken, sondern PfannEkuchen (das zusätzliche E sorgt bestimmt für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis). Außerdem leben auf Petterssons Hof nicht nur sprechende Hühner, sondern ein paar bunte kleine Wesen, die sich keiner bisher bekannten Tiergattung zuordnen lassen – dafür reden sie wie die Minions und machen gerne laute Rockmusik. Die kurzweiligen 78 Filmminuten haben also jede Menge zu bieten und Langeweile ist hier ein Fremdwort.

Im nächsten Teil erleben wir womöglich, wie Findus in die Pubertät kommt. Dann wird er erst recht die Krallen ausfahren, und Pettersson sollte am besten schon mal einen Schutzanzug für sich erfinden.

4 von 5 tollen Hechten an der Bogenangel

franco schedl

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