Hitlers Frauen

Hitlers Frauen

Germany,

SerieDokumentarfilm

Von der ersten Stunde an hatte Hitler Helferinnen. Bislang standen im Fadenkreuz der historischen Auseinandersetzung vor allem Männer - als Täter und Vollstrecker. Den Frauen wurde gemeinhin nur die Rolle von Mitläuferinnen zugebilligt, doch sie haben den Diktator oft in gleichem Maße unterstützt wie Männer.

Staffeln / Episoden1 / 6

Start04/25/2001

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"Der Führer hat kein Privatleben", heißt die Parole der NS-Propaganda. Um das inszenierte Trugbild des allem Irdischen entrückten Diktators nicht zu stören, musste auch seine Freundin geheim bleiben. 1929 machte Eva Braun die Bekanntschaft, die ihr Leben verändern sollte, wurde Hitlers Geliebte. Später bekam sie ein Haus, teure Kleider, aber keinen Ehering. Offiziell firmierte sie als Privatsekretärin und bezog ein Gehalt aus der Parteikasse. Eva Braun verbrachte ihre Zeit vor allem mit Warten. Hitler diktierte von Anfang an die Spielregeln, bestimmte über Nähe und Distanz. Nach dem zweiten Selbstmordversuch holte Hitler sie zu sich auf den Berghof.
Magda Goebbels hat das Erscheinungsbild des NS-Regimes stärker geprägt als viele Funktionsträger. Da Hitler offiziell keine Frau an seiner Seite hatte, fiel der Gattin des Propagandaministers die Roller der "Ersten Dame" zu. Magda Goebbels war weithin die einzige "First Lady", für die diese Bezeichnung in Frage kam: elegant, gebildet, formvollendet. Sie machte die gute Miene zum bösen Spiel - aus Überzeugung. Umgeben von ihrer siebenköpfigen Kinderschar, verkörpert sie das Vorzeigemodell der nationalsozialistischen Mutter, stilisiert zum Vorbild von Millionen Frauen. Es war die Rolle ihres Lebens. Doch hinter dem kontrollierten Erscheinungsbild verbarg sich eine von Gegensätzen gezeichnete Persönlichkeit.
Man solle sie nur als Künstlerin sehen, mit Politik habe sie nie etwas zu tun gehabt, das verkündet sie heute ebenso wie 1945. Leni Riefenstahl war die Starregisseurin in Hitlers Reich, schuf den Nazipropagandafilm "Triumph des Willens" und bannte mit ihren Filmen zu den Olympischen Spielen von 1936 den trügerischen "schönen Schein" der Diktatur auf Zelluloid. Es waren ihre Bilder, die aus einen Parvenü aus Niederösterreich einen übermächtigen Heilsbringer zu machen suchten. Vor den Linsen ihrer Kameras gerieten die Aufmärsche der Nazis zur Verheißung von Ordnung und Stärke. Es war die Macht der Bilder, die mithalf, eine ganze Generation zu verführen. Pure Propaganda?
1930 machten in Bayreuth Hochzeitsgerüchte die Runde. Die häufigen Besuche Hitlers in der Richard-Wagner-Villa "Wahnfried" waren längst nicht mehr geheim zu halten. Der Parteichef der Nationalsozialisten machte Winifred Wagner, der 33-jährigen Witwe des Komponisten - Sohnes Siegfried, den Hof. Nach seiner Machtergreifung 1933 pflegte Hitler jedoch öffentlich das Image des mönchisch-entrückten Volkstribuns und hielt zu Winifred einen mehr freundschaftlichen Kontakt. Winifred Wagner war die erste prominente Frau, die dem herrischen Auftreten des Demagogen erlag. Sie verschaffte ihm schon Anfang der der 20er Jahre die Unterstützung der feinen Münchner Gesellschaft. Er dankte ihr mit treuer Anhänglichkeit und großzügiger staatlicher Hilfe für die Festspiele.
Kein Star in Hitlers Reich hatte so viel Erfolg, so viel Ruhm, so hohe Gagen. Zarah Leander war das Aushängeschild des deutschen Films. Ihre Macht war ihre Stimme: ein erotischer, rauchiger Kontra-Alt mit rollendem "R". Hitler schätzte Zahras Unterhaltungswert und die Devisen, die ihre erforeichen Filme in die Kriegskasse einbrachten. Dem NS-Regime verdankte die Schwedin ihren Erfolg, und dafür gab sie der Propaganda eine Stimme. Ihre Lieder gaben Hoffnung, wo Verzweiflung herrschte, sie spendete Mut und Kraft, den Krieg zu überleben, zu führen und zu verlängern. Nationalsozialistin wollte sie nie gewesen sein, immer nur eine Künstlerin mit der trügerischen Illusion, von der Politik unberührt zu bleiben.
Kein anderer deutscher Filmstar wurde weltweit so geliebt, ja vergöttert wie Marlene Dietrich - und kein deutsher Weltstar wurde in der eigenen Heimat so geschmäht. Ihr erster Lieblings- regisseur war ein Jude, ihre anrüchigen Rollen standen im scharfen Gegensatz zum NS-Frauenidol. Dennoch ließ Hitler immer wieder lockere Angebote übermitteln: Als sich Marlene Dietrich von ihrem Entdecker Josef v. Sternberg trennte, spendete die Nazipresse hämischen Beifall und übermittelte die Bitte, die Dietrich möge endlich ihre "historische Rolle als Anführerin der deutschen Filmindustrie" übernehmen.

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