Standard Gauge

USA, 1984

FilmAvantgarde

Min.35

Eine Obsession der internationalen Filmkritik im Bezug auf Avantgarde-Filme ist jene, von der nicht enden wollenden Auseinandersetzung mit der Materialität eines Filmes zu sprechen. Aber nur wenige Filme können sich rühmen, sich nachhaltig und wortwörtlich dieser Thematik zu widmen. Zu diesen Filmen zählt Standard Gauge. Fisher gibt uns die Möglichkeit, etwas zu betrachten, was wir bei üblichen Filmvorführungen eigentlich nicht zu sehen bekommen. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt den Farbtafeln, Vorläufen, Lichtests und Klappen: eben jenem Filmmaterial, das dem Cutter die Arbeit erleichtert und in erster Linie dem rein technischen Umgang mit den Filmstreifen dient. Fisher zeigt diese Schätze auf einem Leuchttisch in bildfüllenden Nahaufnahmen und kommentiert sie. Sie lösen eine Kette unterhaltsamer Konnotationen aus, die sich meist auf Jobs beziehen, welche Fisher in der Filmindustrie einmal inne hatte. Eine besondere Szene lässt Fisher zum Beispiel entstehen, wenn er einen speziellen Monolog über ein Bild legt, das darauf besteht, dass hier eine «Szene fehlt!». Fishers tiefe Verbundenheit zum reinen Filmmaterial kommt nicht von ungefähr: Seine unfangreiche Sammlung an Einzelframes in 8, 16 und 35mm stammt noch aus seiner Zeit als Cutter, etwa bei Rothmans The Student Nurses oder Produktionen wie Messiah of Evil. Wer jemals mit Film zu tun hatte, der weiß, dass dessen Schönheit als Material es mit jeglicher Illusion auf der Leinwand aufnehmen kann. Autobiografische Reflektion durch das pure Material! Claudia Siefen Morgan Fisher Los Angeles 2008

(Text: Viennale 2008)

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