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Die 10 besten asiatischen Filme auf Netflix

Martial Arts, Thriller, Familiendrama, Fantasy oder LGBTIQ: Diese Filme aus Asien tauchen tief in die asiatische Kultur ein.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

06/18/2021, 08:50 AM

Im deutschsprachigen Raum werden Filme und Serien aus Asien immer beliebter. Das hat natürlich vor allem mit dem immer größer werdenden Einfluss des asiatischen Marktes auf Hollywood zu tun – und auch umgekehrt hat Hollywood schon vor Jahren den Kontinent als immer fetter werdende Goldkuh entdeckt.

Wahrscheinlich auch deshalb setzt Netflix immer mehr auf Entertainment-Ware aus Asien (2021 soll Corona-bedingt dieser Fokus noch verstärkt werden), sowohl was Eigen-, als auch zugekaufte Produktionen betrifft.

Netflix hat es sich nach eigenen Aussagen zum Ziel gesetzt, die asiatische Kultur via Filmen und Serien in die westliche Welt hinauszutragen. Das tut der Streaming-Dienst freilich nicht uneigennützig: Immerhin sind sehr viele Filme aus Asien bei uns noch unbekannt, das Potenzial, dem Publikum unentdeckte Geschichten anbieten zu können – und davon leben Streaming-Plattformen schließlich zum Großteil –, ist hier also besonders groß. 

Wer glaubt, Asien hätte nur Anime- und Kung-Fu-Filme zu bieten, der irrt gewaltig: Die cineastische Welt aus Südkorea, Japan, China, Thailand, etc. ist ebenso vielfältig wie der Kontinent selbst – und hält so manche Überraschungen bereit. 

Die 10 besten asiatischen Netflix-Filme:

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Your name engraved herein (2020)

Es ist der erfolgreichste LGBTIQ-Kinofilm in der Geschichte Taiwans: "Your name engraved herein" handelt von den zwei jungen Männern Chang Jia-han und Birdy Wang, die sich in einer Highschool für Jungen kennenlernen.

Es ist das Jahr 1987, die Militärdiktatur in Taiwan ist zu Ende, das Land befindet sich an der Schnittstelle zwischen Konservatismus und LGBTIQ-friendly. Bis schwule Männer aber tatsächlich mitten in der taiwanischen Gesellschaft angekommen sind, soll es noch viele Jahre dauern. Chang und Birdy müssen gegen Homophobie, soziales Stigma und familiären Druck ankämpfen. Als an der Schule auch Mädchen aufgenommen werden, wird ihre Beziehung durch eine der jungen Frauen auf eine harte Probe gestellt.

Das mehrfach prämierte Drama ist ein nuanciertes, äußerst sensibles und auch sehr vorsichtiges Fest der (unterdrückten) Gefühle, das zwar mitunter auf die Tränendrüse drückt, aber niemals die Grenze zum Kitsch überschreitet. Ein stilles Plädoyer für eine Liebe jenseits von Grenzen jeder Art.

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The Call (2020)

Ein Anruf stellt eine Verbindung zwischen zwei Frauen aus der Vergangenheit und der Gegenwart her. Um ihr Schicksal abzuwenden, setzt eine Serienmörderin per Telefon das Leben und die Vergangenheit einer Frau aufs Spiel, die 20 Jahre später im selben Haus lebt. Ein gefährliches Spiel um die Zukunft beginnt – und eine Besessenheit, die hier erst ihren Anfang nimmt ...

Der Mystery-Thriller hebt die Grenzen von Zeit und Raum auf und verrät nur langsam, in welche Richtung sich die packende Zeitreisen-Story tatsächlich entwickelt. Fesselnde Twists sorgen für permanente Überraschungen, zudem beweist "The Call" Mut, um ausgefahrene Genre-Storys zu verlassen. 

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The Night Comes for Us (2018)

Der ultrabrutale Splatter-Schocker "The Night Comes for Us" handelt vom ehemaligen Elite-Attentäter Ito und seiner Mission, ein junges Mädchen zu beschützen. Nach seinem geheimnisvollen Verschwinden versucht er, seiner ehemaligen Gang zu entkommen – und löst damit einen brutalen Kampf auf den Straßen Jakartas aus ...

Bitte nur anschauen, wenn ihr einen guten Magen habt: Hier wird ohne Verschnaufpause gemetzelt und gemeuchelt, was das Zeug hält, Blutfontänen werden zu Blutbädern und die Gore-Szenen sind quälend lange in Szene gesetzt. Immerhin lernen wir, dass sich wirklich mit jedem Gegenstand und in jeder Umgebung morden lässt. Ein Film, der anmutet wie ein Wutausbruch und ein Hilfeschrei zugleich – wuchtig, aber eventuell schwer erträglich.

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Steel Rain (2017)

Ein nordkoreanischer Top-Agent muss inmitten eines Putsches mit dem verletzten Staatsoberhaupt in den verfeindeten Süden fliehen. Von Sicherheit ist dort allerdings keine Rede, denn nun geht es um nichts weniger, als einen atomaren Krieg zu verhindern ...

Der Inhalt ist zwar schnell zusammengefasst, aber der krachende Action-Thriller ist vielschichtiger, als man glauben mag: Er verbindet Action, Humor sowie Emotionen und lässt sich auch noch recht deutlich als kritischer Politik-Kommentar zu Donald Trump und der Feindschaft zwischen Nord- und Südkorea lesen. Over-the-top und genau deshalb kurzweilige Unterhaltung – und das auch noch mit einer Message.

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A Sun (2019)

Der Festival-Liebling und vielfach ausgezeichnete Film handelt im Kern von einer vierköpfigen Familie, die unter dem enormen Gewicht unerfüllter Erwartungen, unerwarteter Tragödien und kompromisslosen Stolzes zerbricht. Alles beginnt damit, als der jüngste Sohn einen Mitschüler mit einem Messer schwer verletzt und deshalb ins Gefängnis kommt, woraufhin das bisher sehr normale Familienleben aus den Fugen gerät. Doch das ist erst der Anfang ...

"A Sun" setzt den Finger kompromisslos auf die größten Wunden einer jeden Familie, egal welcher Herkunft: Es geht um zerstörtes Vertrauen, unerfüllte Erwartungen und die Erkenntnis, dass das Leben seine ganz eigenen Pläne hat. Das Familien-Drama wird von einer zutiefst traurigen Stimmung beherrscht und und lässt diese mit Intensität und Tiefgründigkeit zum filmischen Ereignis werden. Eine bewegende Charakter-Analyse, die sowohl auf gesellschaftlicher, als auch individueller Ebene bestens funktioniert.

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Forgotten (2017)

Als sein älterer Bruder Yuseok am ersten Tag in ihrem neuen Haus entführt wird, leidet Jinseok unter Halluzinationen, bis Yuseok unerklärlich am 19. Tag mit einem Gedächtnisverlust und seltsamem Verhalten nach Hause zurückkehrt. Jonseok versteht die Welt nicht mehr und stellt sich immer öfter der quälenden Frage, ob er den Verstand verliert. Er möchte unbedingt herausfinden, was mit seinem Bruder geschehen ist. Am Ende ist die Wahrheit herzzerreißend ...

Der Mystery-Thriller hält mit zahlreichen Wendungen die Zuschauer*innen bei der Stange und bietet Mystery-Spannung auf höchstem Niveau. Schnell wird die Story zum perfiden und nervenzerfetzenden Psychotrip, dessen Sog einen gefangen nimmt und nicht mehr so schnell loslässt. Auch die darstellerischen Leistungen sind hervorragend. 

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37 seconds (2020)

Die 23-jährige Comic-Zeichnerin Yuma, die durch eine zerebrale Lähmung stark beeinträchtigt und von ihrer wohlmeinenden, aber überfürsorglichen Mutter emotional sehr belastet ist, findet in diesem feinfühligen Emanzipations-Drama ihren eigenen, ungewöhnlichen Weg zu Sexualität und Freiheit. Gleichzeitig entdeckt sie, was Liebe und Vergebung bedeuten.

Anerkennung, Befreiung, Selbstbestimmung: Diese Themen behandelt "37 Seconds" in aller Stille, aber dadurch umso lauter. Der Heldin (Amateur-Schauspielerin Mei Kayama lebt ebenso mit einer zerebralen Lähmung!) wird auf Augenhöhe begegnet, Vorurteile sollen abgebaut werden, gefesselt sind hier höchstens jene Menschen, die sich von ihren Schranken im Kopf nicht befreien können. Über Sexualität und Behinderung wird gesprochen, ohne daraus einen Tabubruch zu stilisieren.

"37 Seconds" ist ein empathischer Charakter-Film ohne falschen Pathos, dafür mit einem echt coolen Soundtrack. Für manche Zuseher*innen ist der Streifen vielleicht auch eine unterhaltsame Lehrstunde über Gleichberechtigung und Ableismus.

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Kung Fu Hustle (2004)

Im Shanghai der 40er-Jahre hat der glücklose Möchtegern-Gangster Sing einen großen Traum: Er möchte gern in die berühmt-berüchtigte “Axe Gang” aufgenommen werden.  Doch ehe der Gang-Boss Sing als neues Mitglied akzeptiert, muss dieser erst beweisen, dass er würdig ist, in die Gang aufgenommen zu werden. Sing soll gegen die Vermieter eines Slum-Häuserblocks antreten, die sich jedoch schnell als Kung-Fu-Meister mit außerordentlichen Fähigkeiten herausstellen. Die beiden Gangs werden in einen explosiven Kung-Fu-Kampf verwickelt – und nur eine Seite kann gewinnen ...

"Kung Fu Hustle" gilt unter Genre-Fans als Kult und ist sowohl Hommage als auch Parodie von Kung-Fu-Filmen der verrückten Siebziger-Jahre. Klamauk und Kampfszenen gehen hier eine befreiende Symbiose ein, die Spaß macht und mitunter gerissen mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt. Ein ewiges Freudenfest für Genre-Fans.

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Okja (2017)

Das Superschwein Okja reist um die gesamte Welt. Begleitet wird sie von dem Mädchen Mija (Ahn Seo-hyeon), das alles aufs Spiel setzen muss, um ein einflussreiches multinationales Unternehmen davon abzuhalten, ihren besten Freund zu entführen. Tierschutz, Profitgier, Wissenschaftsethik – Themen, in deren Netz das kleine Mädchen sich plötzlich gefangen sieht und ihren ganz eigenen Weg finden muss, um Okja zu beschützen. 

"Okja" ist ein faszinierendes und außergewöhnliches Konglomerat aus spannendem Sci-Fi, beißend-satirischer Kapitalismus-Kritik und rührendem Tierfilm, das dem Publikum genügend Spielraum für eigene Gedanken lässt, auch wenn die Message klar ist: Beschützt unsere Tiere! Mit den Hollywood-Stars Jake Gyllenhaal und Tilda Swinton.

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Die 36 Kammern der Shaolin (1978)

Im 15. Jahrhundert herrscht die Mandschu-Dynastie in China mit brutaler Gewalt. Der Shaolin-Priester Ho Kuang-Huan bildet in seiner Schule junge Kampfsportler aus. Diese müssen die 35 Kammern der Shaolin bestehen, um Meister ihres Faches zu werden. Der Student Liu Yu-te ist einer von ihnen. Er möchte nach der Ausbildung eine neue Kammer bauen, die der grausamen Mandschu-Regierung für immer ein Ende machen soll.

Der Martial-Arts-Klassiker begeistert nach wie vor mit zeitlosen, weil exzellent inszenierten Kampfszenen, sowie einem gesellschaftskritischen Story-Überbau. Auch der philosophische Aspekt des Kampfsports kommt nicht zu kurz. Ein zorniger, nachdenklicher und vor allem bahnbrechender Film, der von seiner Faszination nichts verloren hat.

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