Symptom X

Shorei X

J, 2007

FilmDrama

Min.67

Kenichi ist 36 Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter, die an Schizophrenie leidet. Er zog zu ihr, als vor ein paar Jahren die ersten Anzeichen der Krankheit auftraten. Seither widmet er seine Zeit ausschließlich ihrer Pflege und seiner Arbeit. Symptom X erzählt von den kleinen Dingen des Alltags: einem Teller, auf dem sich frittiertes Gemüse stapelt; Sohn und Mutter, die schweigend gemeinsam essen; ein übervoller Aschenbecher; die Tür des Kühlschranks, die mehrmals hintereinander geöffnet und geschlossen wird - als fände sich darin ein letzter Krümel Hoffnung. Yoshida Kohki vermischt in seinen schlichten Aufnahmen Poesie und Akribie und beschreibt die immer gleich ablaufenden Tage als träge Routine - etwa wenn Kenichi das Geschirr wäscht, das seine Mutter bereits gereinigt hat. Als eines Tages ein Arbeitskollege ohne Aussicht auf eine andere Anstellung kündigt, verspürt Kenichi etwas von jener Freiheit, die ihm bisher gefehlt hat: Jeden Tag schließt er seine Mutter im Zimmer ein, damit sie nicht wegläuft - vergeblich, wünscht doch auch sie sich nichts sehnlicher, als ihr Gefängnis zu verlassen. Symptom X mutet als Teufelskreis an - zwischen der Hoffnung, dass mit der Zeit alles einem noch unbekannten Ende zustrebt, und der Verzweiflung, dass dieses Ende nicht existiert. Als Kenichi sich dieses Paradoxes bewusst wird, fällt ihm der Alltag immer schwerer - vor lauter Angst, den Trott nicht mehr aushalten und seine Mutter nicht länger beschützen zu können. (Filmfestival Locarno)


(Text: Viennale 2008)

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