The Bigamist

USA, 1953

FilmDrama

Min.80

Das kinderlose Paar Harry und Eve Graham wünscht sich nichts sehnlicher als ein Baby. Doch bevor es den Zuspruch für ein Kind erhält gilt es, einige drängende Fragen des zuständigen Beamten für Adoptionen, Mr. Jordan, zu beantworten und die nötigen Formulare auszufüllen. Doch als Jordan über die «einwandfreie Lebensführung» der beiden nachzuforschen verlangt, kommt es zum entscheidenden Verhängnis: Harry Graham lässt sich bei der Unterschrift eine Sekunde zu lange Zeit und führt den dadurch stutzig gewordenen Beamten auf die entscheidende Spur: Harry Graham führt als Geschäftsreisender seit Jahren ein Doppelleben mit einer anderen Frau. Die große Konkurrentin Joan Fontaines im außergewöhnlichen The Bigamist ist die ihr unbekannte Frau an der Seite ihres Mannes, und als wäre das nicht schon schlimm genug, wird diese auch noch von Regisseurin Ida Lupino selbst verkörpert: Eine denkbar schwierige Ausgangssituation, sich gegen die vom Drehbuch als geheimnisvolle Außenseiterin gezeichnete Rivalin durchzusetzen. Doch Lupino gelingt es, dieses Ungleichgewicht stets aufs Neue dadurch auszubalancieren, dass Edmond O' Brian in der Rolle des Bigamisten seine Ehefrau keineswegs im herkömmlichen Sinn betrügt. Lupino ist so wenig die Femme fatale wie Fontaine das Hausmütterchen, weshalb die wahre Tragik am Ende auch den Mann ereilt. Der einzige gemeinsame Auftritt von Fontaine und Lupino findet in der letzten Szene im Gerichtssaal statt, doch vom Gericht freigesprochen zu werden heißt noch lange nicht, unschuldig zu sein. 1948 gründete Ida Lupino ihr eigene Produktionsfirma Emerald Productions (später: The Filmmakers) und inszeniert sechs Filme. Der erste hieß Not Wanted und behandelt als Vorwegnahme von The Bigamist ein Tabuthema seiner Zeit: die Freigabe zur Adoption aus sozialer Not. Zur unabhängigen Regisseurin und Produzentin wurde Lupino, als über sie eine Arbeitssperre verhängt worden war, weil sie sich geweigert hatte, eine ihr dümmlich erscheinende Rolle anzunehmen. Doch die Abhängigkeit von den mächtigen Männern war zu groß: 1950 arbeitet sie mit Howard Hughes' RKO zusammen, doch dieser beendete während der Veröffentlichung von The Bigamist die Zusammenarbeit, welche The Filmmakers nationale Distribution garantiert hätte. Das bedeutete das Ende der unabhängigen Produktionsfirma.

(Text: Viennale 2006)

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