Der Tag, an dem ich zur Frau wurde
Roozi keh zan shodam
Iran, 2000
Min.78
Ein Mädchen von neun Jahren möchte spielen und nicht Frau sein, eine Frau auf ihrem Fahrrad nicht von Männern auf Pferden gejagt werden, eine alte Frau nicht frustriert dem Konsumterror erliegen.
Davon erzählt Marziyeh Meshkini in ihrem ersten Spielfilm, auch von archaischen Unterdrückungsmechanismen, verstümmelten Träumen.
Hava, das Kind, soll verstehen, daß ihr Frauenleben mit ihrem neunten Geburtstag, mit Kopftuch und moralischem Sündenschwert beginnen soll? Sie wehrt sich. Erfindet natürliche Ausreden, hält mit einem kleinen Stock im Sand die Zeit an und gibt ein letztesmal ohne Schuldgefühle aus ihrem Mund den Zuckerschlecker an ihren Kindheitsfreund und zukünftigen Feind Hassan, der ebensowenig verstehen kann, warum er plötzlich Feind sein soll.
Ahoo kämpft in einem Fahrradrennen gegen Frauen, aber es sind die Männer, die sie mit ihren disziplinierten, verwundeten Pferden zur Strecke bringen. Wer aufgehalten wird, kann in einer Zeit-Geld-Welt nie gewinnen.
Hoora, die jenseits aller Schrecken überlebensnotwendige Frau an sich, vergaß längst sich und die anderen, versucht nur mehr zu retten, was zu retten und erhältlich ist: Haushaltsartikel, Wohlstandsinsignien lächerlicher gesellschaftlicher Sicherheiten, aber doch Werbetraumprodukte eines ganz nahen, vermeintlich glücklichen Lebens.
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Schauspieler: Fatemeh Cheragh Akhar, Shabnam Toloui, Azizeh Sedighi
Regie: Marziyeh Meshkini
Kamera: Mohamad Ahmadi, Ebrahim Ghafori
Autor: Mohsen Makhmalbaf
Musik: Ahmad Reza Darvish