Das Feuerross

The Iron Horse

USA, 1924

FilmDramaStummfilm

Finsteres Melodram um Verbrechen und Vergeltung zur Zeit des Eisenbahnbaus in den 1860ern.

Min.122

Einer der Blockbuster der 1920er - finsteres Melodram um Verbrechen und Vergeltung zur Zeit des Eisenbahnbaus in den 1860ern. Ford nutzte Wetter, Landschaft und Naturkatastrophen, um seinem großartigen Epos die nötige Dramatik zu verleihen und etablierte sich damit frühzeitig als Meister der Außenaufnahme. In Anbetracht des Sujets von Iron Horse dem Bau der beiden ersten amerikanischen Eisenbahnlinien hätte man sich ein grandioses Fresko erwarten können. Etwas davon gibt es natürlich in diesem Film, der ein halbes Jahrhundert Geschichte der Vereinigten Staaten nachzeichnet. Aber Iron Horse erzählt vor allem die Geschichte einer Rache, fast wie bei Fritz Lang: jene der Hauptperson, Davy Brandon, der den Mörder seines Vaters sucht, einen «weißen Indianer» namens Bauman, der eine andere Identität angenommen hat und an der verunstalteten rechten Hand, die er ständig in der Tasche hält, zu erkennen ist. Die Schönheit des Films liegt in der Erwartung der Lösung, die alles ins Lot bringt. John Ford hält sich durchaus an die Gesetze des Genres, die er mit Ritten, Indianerattacken etc. selbst gesetzt hat. Er verliert jedoch nie die Kraftlinien im Verhältnis der vier Hauptpersonen aus den Augen, die notwendigerweise aufeinandertreffen müssen: Davys Freundin aus Kindertagen, Miriam, ist die Ehefrau von Thomas Marsh, der mit Bauman (unterdessen Großgrundbesitzer) assoziiert ist. Das Aufeinanderstoßen der beiden großen Linien (Union und Pacific) am Ende markiert auch das Zusammenfinden von Davy und Miriam, zwanzig Jahre später, der schließlich fertiggestellten Trasse der Eisenbahn entlang. Hinter der Hymne auf den Fortschritt verbirgt sich eine einzigartige und fast mystische Liebesgeschichte: 139 Minuten vorher, am Anfang von Iron Horse, zeigt Ford die beiden Hauptpersonen als Kinder, wie sie im Schnee herumtollen unter dem beschützenden Blick eines noch Unbekannten: Abraham Lincoln. Individuelle und kollektive Geschichte werden hier mittels einer ebenso einfachen wie wunderbaren Drehbucherfindung als unlösbar miteinander verbunden gezeigt. (Nicolas Saada)

(Text: Viennale 2004)

IMDb: 7.3

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