Tomie

J, 1999

FilmHorror

Min.95

Horror-Manga sind in Japan beim Massenpublikum noch beliebter als Horrorgeschichten und -romane. Unter den jungen Manga-Künstlern ist Junji Ito im Moment der berühmteste. 1986 debütierte er mit der Geschichte Tomie, die Ataru Oikawa nun verfilmt hat. Tomie, die Heldin, ist eine Despotin, die Männer mit ihrer verführerischen Anziehungskraft auf Abwege führt. Männer kämpfen bis aufs Blut um sie, und einer von ihnen ist so besessen von ihr, dass er sie schließlich tötet und in kleine Stücke schneidet. Sie erwacht jedoch wieder zum Leben und kehrt immer wieder, weil sie außergewöhnliche Kräfte besitzt, große Eloquenz und Kraft, die es ihr erlauben, ihr Selbstbewusstsein als unsterbliche, junge und attraktive Kreatur auszuspielen. Dieses zielt jedoch nicht auf die Männer in ihrem Leben, sondern auf eine andere Frau, mit der Tomie schließlich einen entscheidenden Kampf zu kämpfen hat. (Ken Okubo)Es gibt einen Moment in dem Film, als Tomie ihre Rivalin Tsukiko verspottet, weil deren Zukunft vorprogrammiert scheint: einen langweiligen Jungen heiraten, alberne Kinder haben und dann als Großmutter mit einem Gesicht voller Falten enden. Im Gegensatz dazu ist Tomie für immer jung. Das ist natürlich ein ironischer Kommentar, denn Tomies Jungsein besteht darin, immer wieder ermordet und aus den zerstückelten Teilen ihres Körpers wiedergeboren zu werden. In ihren eigenen Worten ist sie für immer «kawaii» (hübsch) und «kawaiso» (bedauernswert). Auf gewisse Weise repräsentiert sie die «shojo» (ein junges, unverheiratetes Mädchen, das Kinder bekommen könnte, aber es nicht tut), jene Figur, die in der zeitgenössischen konsumorientierten, «unproduktiven» Kultur so dominant geworden ist, dass der Anthropologe Eiji Otsuka die shojo die normalen Leute des heutigen Japan nennt. Hervorgegangen aus der «cute culture», die die 80er Jahre dominierte, repräsentieren shojo eine Art des sozialen Widerstands. Indem sie sich mit der unschuldigen Nettigkeit von Konsumgütern umgeben, weisen diese junge Frauen jene Einschränkungen zurück, die sie im Erwachsenendasein generell und in der weiblichen Existenz im besonderen auf sich zukommen sehen. (Aaron Gerow)

IMDb: 5.5

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