v.o.

USA, 2006

FilmDrama

William E. Jones' v.o. ist eine Materialsammlung aus Bildern schwuler Pornoklassiker der 70er und 80er Jahre.

Min.59

Jones verwendet Ausschnitte aus Filmen von Regisseuren wie Tim Kincaid, Tom de Simone, Fred Halstead oder Joe Gage sowie aus Arbeiten wie Kansas City Trucking Co., El Paso Wrecking Corp. oder L.A. Tool & Die. Dieses Ausgangsmaterial wird darüber hinaus mit Sounds und Untertiteln aus Filmen von Genet, Renoir, Buñuel und Debord in Beziehung gesetzt. Wenn schließlich der Nachspann läuft und all das Quellenmaterial offenbart, das für dieses fantastisch-grandiose Werk verwendet wurde, werden die Zuschauer nur so staunen. William E. Jones' konzeptionell-elegantes Featurette versammelt Szenen aus den Goldenen Zeiten des homosexuellen Pornofilms und arrangiert diese mit einer Vielfalt an lose miteinander verknüpften europäischen Soundtracks: Ein Interview mit Jean Genet reiht sich hier neben Ausschnitte von Dialogen aus Filmen von Regisseuren wie Werner Schroeter und Raul Ruíz. Straßenszenen aus Los Angeles und New York der 70er Jahre hingegen unterstreichen den dokumentarischen Charakter. Und so könnte v.o. auf seine Art als Nachfolger von Thom Andersens Los Angeles Plays Itself bezeichnet werden, hätte Jones nicht schon eine ähnliche Vorgangsweise in seinem Kurzfilm aus dem Jahr 1999, The Fall of Communism as Seen in Gay Pornography, verfolgt (als CalArts-Kollegen besteht offensichtlich ein gewisser gegenseitiger Einfluss zwischen den beiden Filmemachern). Jones' archivarische Anthropologie dient aber auch als Erinnerung an die Ursprüge der Bilder selbst: Denn diese Szenen sind Filmarbeiten, die deshalb existieren, damit sie angesehen werden. (Ed Halter)

(Text: Viennale 2006)

IMDb: 6.2

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