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Serien-Review

Vikings: Auf zu neuen Ufern im Mittelmeer

Vikings, Staffel 5, Episode 4: Bjorn erkundet Sizilien, während Ivar im englischen York wieder einen teuflischen Plan ausheckt.

12/14/2017, 11:49 AM

Die Welt der Wikinger wächst rasant. Die Geschichte dieser Expansion wir in der fünften Staffel von "Vikings" beeindruckend erzählt. Die Charakterentwicklung bleibt ebenso spannend wie die alten und neuen Handlungsstränge an immer exotischeren Schauplätzen. Der Fokus der Episode "Der Plan" liegt immer noch in England bei Ivar, aber diesmal bekommt auch Bjorn auf Sizilien die mit Spannung erwartete Aufmerksamkeit. Außerdem kehrt Ubbe nach Kattegat zurück. Bei Harald und Floki werden Zwischenstopps eingelegt.

Doch bevor die Reise weitergeht: SPOILER im Anmarsch! Wer die "Vikings"-Episode "Der Plan" noch nicht gesehen hat, sollte hier umkehren.

Bjorn erreicht Sizilien

Bjorn passiert die Meerenge von Gibraltar. Auf Anraten seines Beraters Sinric (Frankie McCafferty), der schon seinem Vater gedient hat, fährt er nicht nach Rom. Das neue Ziel ist Sizilien, wo der abtrünnige byzantinische Kommandeur Euphemius (Albano Jeronimo) regiert. Offenbar folgt Bjorn auch der Empfehlung des kampfscheuen Sinric, mit nur drei Schiffen in Sizilien vor Anker zu gehen. Doch die Fassade als Händler hält er nur sehr halbherzig aufrecht. Selbst Euphemius erkennt rasch, dass Bjorn und Halfdan Krieger sind. Bjorn lässt sich und seine Leute vordergründig als schlagkräftige Kampftruppe und Leibgarde anheuern. Tatsächlich will Bjorn sich aber einen Überblick verschaffen, wer im Mittelmeer tatsächlich die Macht ausübt. Als der (verdächtig oft) mit höchster Vorsicht agierende Sinric herausbekommt, dass hinter Euphemius eigentlich der mächtige Emir Ziyadat Allah steht, will Bjorn ihn kennenlernen. Das lehnt der sizilianische Herrscher zunächst ab, stimmt aber nach der Intervention der geheimnisvollen Kassia (Karima McAdams) zu. Euphemius hat sie als eine in Byzanz verehrte Nonne vorgestellt, die er von dort entführt hat. Halfdan entwickelt sofort eine Schwäche für die mysteriöse Schönheit. Doch sie ist mehr als nur eine entführte Nonne. Wie könnte sie sonst Euphemius drohen, ihn zu verlassen, wenn er Bjorn nicht zum Emir nach Ifrigiya begleitet.

Sizilien ist eine faszinierende Erweiterung der Welt von "Vikings", denn hier wird nach anderen Regeln als im hohen Norden gespielt. Noch viel mehr als in Paris (von Rollo ist in Staffel 5 bisher nichts zu sehen) ist hier nichts wie es scheint. Intrige ist an der Tagesordnung und mitunter roher Gewalt überlegen. Im Mittelmeer ist Bjorn noch weiter von zuhause entfernt als in England oder Frankreich. Es ist daher stark zu bezweifeln, dass er tatsächlich nur mit drei Schiffen ins Mittelmeer eingefahren ist. Bjorn und seine Männer sind hier jedenfalls auf sich gestellt und müssen daher auch die Kräfteverhältnisse im Mittelmeer im Auge behalten.

Intrige in Kattegat

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In Kattegat läuft indessen alles wie gehabt. Ubbe kehrt zurück und schmiedet einen Pakt mit Lagertha: Sie unterstützt ihn gegen seine Brüder Ivar und Hvitserk, er steht ihr gegen Harald zur Seite. Doch wie sollte es anders sein: Ubbes Frau Margrethe stachelt Ubbe gegen Lagertha auf, die diese Verschwörung aber durchschaut und ihr für ihre Loaylität im Gegenzug Respekt auf gleicher Augenhöhe verspricht. Ob diese Strategie Erfolg verspricht, bleibt abzuwarten. Die Prophezeiung des Sehers lässt jedenfalls nichts Gutes erwarten: Lagertha werde ihren Sohn Bjorn wiedersehen, aber unter "schrecklichen Umständen".

Indessen stimmt Astrid der Heirat mit Harald zu. Bei der Hochzeit in seinem Dorf bleibt die Motivation von Astrid weiterhin unklar. Heiratet sie Harald aufgrund eigener Ambitionen oder ist sie immer noch loyal zu Lagertha?

Auf Island beschließt Floki das vermeintliche Land der Götter wieder in Richtung Menschenwelt zu verlassen, um wahre Gläubige auf die Insel zu holen. Die Besiedelung der Insel soll eine von christlichen Einflüssen abgeschiedene Welt schaffen.

Ivars geheimnisvoller Plan

In England wird York inzwischen von König Aethelwulf auf Vorschlag von Bischof Heahmund belagert. Die Wikinger sollen ausgehungert werden. In York führt die bald entstehende Nahrungsknappheit zu Spannungen zwischen Ivar und Hvitserk. Ivar scheint davon unberührt, Hvitserk fordert ihn zum Handeln auf. Und tatsächlich hat Ivar wieder einen Plan ausgeheckt. Statt ihn mit seinem Bruder zu teilen, macht er ihn vor versammelter Mannschaft lächerlich. Kein gutes Zeichen für die brüderliche Loyalität. Trotz Nahrungsmangel lässt Ivar Fleisch verbrennen, um die Engländer im Glauben zu lassen, die Wikinger würden nach alter Tradition ihre Toten verbrennen. Tatsächlich glauben Aethelwulf und Heahmund, dass die Wikinger genau das tun. Das Blatt scheint sich zu wenden. Aber eines Morgens sind die Wikinger weg und York menschenleer. Die Kirche wurde offenbar als Stall missbraucht. Heahmund bekreuzigt sich als ihm die zahlreichen Ratten auffallen: "Warum sind die Ratten über der Erde?", fragt der Bischof, bevor die Episode mit einem spannenden Cliffhanger endet.

Die Episode "Der Plan" hat verschiedene Handlungsstränge sehr zügig, teilweise mit großen Zeitsprüngen, in Stellung gebracht. Die TV-Serie wird damit immer facettenreicher bei Charakteren und Schauplätzen und positioniert sich als würdiger Nachfolger von "Game of Thrones". Besonders Bjorns Reisen ins Mittelmeer ergänzen exotische Orte. Mit Blick auf die sechste Staffel taucht auch Byzanz, damals die kulturelle Metropole des östlichen Christentums, als spannender Schauplatz am Horizont auf.

Erwin Schotzger

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