Wu Qiong Dong (Perpetual Motion)

China, 2005

FilmIndependent

Min.90

Ein Kammerspiel: Drei erfolgreiche Damen der höheren chinesischen Gesellschaft treffen sich im Haus einer Freundin, um den Frühlingsbeginn zu feiern. Die Gastgeberin, vierte Freundin im Bunde, ahnt, dass ihr Ehemann sie mit einer der drei betrügt. Zunächst kreisen die Blicke und Gedanken um dieses abwesende Objekt sexueller Begierde, die Kamera wirft prüfende Blicke auf die in harter Konkurrenz «geschulten» Frauen. Nach und nach jedoch, die Feier ist wie ein unendliches Zeitfenster, fangen die Frauen an zu erzählen: von den politischen Traumata der Vergangenheit, ihren Beziehungen zu ihren Vätern, hoch dekorierten Parteifunktionären, Familientragödien, Liebesaffären, verdrängten Wünschen und Leidenschaften, die plötzlich - zumindest in der Erzählung - ihren Platz im Hier und Jetzt finden. Doch Perpetual Motion ist alles andere als ein sentimentaler Film, vielmehr das zutiefst ironische, selbstreflexive Porträt einer Frauengeneration, der «modernen» Töchter der chinesischen Bourgeoisie (die vier Protagonistinnen sind auch im «realen» Leben sehr erfolgreiche Frauen des öffentlichen Lebens), die scheinbar ungeniert über Sex sprechen und zugleich nach Worten ringen, wenn es um das Tabu ihrer eigenen Gefühle geht. Ning Ying begibt sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche nach einer Sprache, die Einsprüche zu formulieren versteht - auch gegen die Repression kritischer Geschichtsschreibung, die in jene scheinbar ganz naive Geschichtslosigkeit mündet, mit der sich die herrschende Klasse Chinas so gerne umgibt.

(Text: Viennale 2007)

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